Für Mercedes geht es in China aufwärts, aber Audi und BMW bleiben vorn. Nun nimmt Daimler eine Milliarde in die Hand, um das zu ändern.
Stuttgart/Peking - Daimler will mit einem Milliarden-Deal seine Marktstellung in China weiter verbessern. Daimler und der chinesische Partner Beijing Automotive (BAIC) unterzeichnen beim Besuch von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in Berlin eine Vereinbarung. Inhalt: Der Ausbau der Auto- und Motorenproduktion in Peking. Daimler betreibt dort mit BAIC das Gemeinschaftsunternehmen Beijing Benz (BBAC). Der geplante Deal zwischen Daimler und BAIC ist etwa eine Milliarde Euro schwer. Daimler bestätigte auf Anfrage den Termin, aber nicht die Summe. Die Schwaben kooperieren seit zehn Jahren mit Beijing Automotive. Im November war Daimler mit einer Investition von 625 Millionen Euro bei ihrem Partner eingestiegen und hatten zwölf Prozent an Beijing Motor, dem Pkw-Arm des chinesischen Fahrzeugproduzenten, übernommen. Es war das erste Mal, dass ein ausländischer Autobauer einen größeren Anteil an einem staatlichen chinesischen Hersteller erworben hat. GLA wird in China gebautIn ihrem Joint Venture in Peking werden die E- und C-Klasse sowie der Geländewagen GLK gebaut. In nächster Zukunft soll die GLA-Klasse das vierte lokal produzierte Modell werden. Ausländische Hersteller dürfen in China nur in Gemeinschaftsunternehmen produzieren. Auch Daimlers Erzrivale BMW vertieft sein China-Geschäft. Die Zusammenarbeit mit Brilliance Automotive wird intensiviert. Beide Unternehmen unterzeichneten in Berlin eine entsprechende Absichtserklärung. Details wurden nicht genannt. BMW und Brilliance arbeiten seit zehn Jahren zusammen und fertigen unter anderem den 5er im Werk Dadong in der Stadt Shenyang. Audi bleibt vornDaimler fährt BMW und Audi auf dem größten Pkw-Markt der Welt noch hinterher, hat aber aufgeholt. Dafür bauten die Schwaben den Vertrieb um und installierten einen eigenen China-Vorstand. Im Februar verbuchte Daimler in China ein Absatzplus von mehr als 73 Prozent und verkaufte 17.596 Fahrzeuge. Auch bei BMW schossen die Verkaufszahlen im Februar in die Höhe: Die Münchner legten um gut 29 Prozent auf 30.281 Autos zu. Damit lagen sie nur knapp hinter der Volkswagen-Tochter Audi, die um knapp sieben Prozent auf 32.358 Stück wuchs - und damit die größte Premium-Marke in China bleibt.
Quelle: dpa |