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Mercedes E-Klasse T-Modell: Der Transportmeister

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Mit T-Modell bringt Mercedes demnächst die bereits dritte Karosserievariante der neuen E-Klasse an den Start. Der Kombi bietet optisch keine Überraschungen, bleibt aber der Lademeister seines Segments. Neu sind Details in punkto Kofferraum und Sicherheit.

Bei Kombi mag man heutzutage zuvorderst an Audi denken - die Avants haben mit gelungenem Design, guter Verarbeitung und hohem Imagefaktor in den letzten Jahren das Bild dieser Fahrzeuggattung entscheidend bestimmt. Der Erfinder des "Premium"-Kombis im Segment der Oberen Mittelklasse aber ist zweifelsfrei Mercedes: 1978 erschien das erste T-Modell ("Transport & Touristik") auf Basis der hervorragenden Baureihe W 123.

Nach den entsprechenden Modellen der Serien 124, 210 und 211 steht nun die fünfte Generation in den Startlöchern. Bereits am Dienstag kursierten erste Bilder des neuen Kombi im Internet, zum Verkaufsstart am heutigen Mittwoch und damit weit vor der IAA-Premiere Mitte September hat Daimler die Informationen und Fotos nun offiziell veröffentlicht.

In punkto Design bietet das jüngste T-Modell keine Überraschungen - der Kombi orientiert sich absolut an der Vorgabe der inzwischen über 40.000 Mal ausgelieferten Limousine, deren Design je nach persönlichem Gusto irgendwo zwischen mutig, gewöhnungsbedürftig und modern, aber eher nicht als zeitlos und elegant verortet werden kann. Dem ersten Eindruck nach wirkt der Kombi etwas mehr aus einem Guss als die Limousine - vielleicht, weil der dicke Schwung über den hinteren Radhäusern hier besser nach hinten ausläuft oder weil der Spalt der seitlichen Motorhauben-Begrenzung wegen der längeren Fensterlinie weniger ins Auge springt.

Die geteilten Heckleuchten und die Chromleiste dazwischen entspricht weitestgehend der Limousine. Das T-Modell verzichtet aber im Gegensatz zum Viertürer auf (die dort unstimmig wirkende) mittige Pfeilung. Ein bulliger Dachkantenspoiler mit der vom Facelift-Vorgänger bekannten sehr breiten dritten Bremsleuchte, große schwarze Bereiche an der (weiterhin nicht wie bei BMW separat öffnenden) Heckscheibe und ein - endlich - vernünftig verkleideter Heckwischer sind weitere Kennzeichen.

Der Kombi ist knapp 4,90 Meter lang - knapp drei Zentimeter mehr als die Limousine, etwa einen mehr als der Vorgänger (und, immer wieder erstaunlich, etwas kürzer als der Opel Insignia Sports Tourer). Die Breite wächst gegenüber bisher um drei Zentimeter (mit Außenspiegeln nur um einen), die Höhe um einen. In punkto Laderaum haben die Stuttgarter bisher nur den Maximalwert veröffentlicht: 1.950 Liter passen hinter die - serienmäßig elektrisch öffnende und schließende - Heckklappe, 20 mehr als bisher.

Neu ist das sogenannte "Quickfold"-System: Es ermöglicht das Umklappen der Rücksitzlehne vom Kofferraum aus. Dazu müssen vorher weder die Kopfstützen noch die Sitzflächen der Fondsitzanlage vorher verstellt werden. Über einen Seilzug mit Griff direkt hinter den Rückleuchten werden beide Rücksitzlehnen entriegelt und umgeklappt. Dann entstehe eine ebene Ladefläche, lässt Mercedes wissen. Den ersten Bildern nach zu urteilen ist sie fast eben.

Einfacher gestaltet sich künftig auch die Handhabung des serienmäßigen Doppel-Rollos, in dem Laderaumabdeckung und Ladegutsicherungsnetz integriert sind. Es ist erstmals bordkantenfest montiert und lässt sich dadurch leichter und von verschiedenen Positionen ein- und ausbauen. Während das beim Vorgänger erstmals eingeführte und von vielen Mitbewerbern kopierte Schienensystem im Laderaumboden nach wie vor aufpreispflichtig ist, gehört der Faltladeboden zum Standard. Er kann aufgestellt und in verschiedenen Stellungen arretiert werden, um das nutzbare Lademaß in der Raumhöhe zu erhöhen.

Die Laderaumabdeckung lässt sich an elektrisch angetriebenen Mitnehmern an der D-Säule einhängen. Wird die Heckklappe geöffnet, fährt die Abdeckung automatisch nach oben und erlaubt ungehindertes Be- und Entladen. Eine Luftfederung an der Hinterachse mit integrierter Niveauregulierung ist Standard.

Nach wie vor einmalig in dieser Klasse ist die prinzipiell unveränderte (optionale) Klappsitzbank im Laderaum, die den Kombi mehr oder weniger zum Siebensitzer macht: Zumindest Kinder können dort - entgegen der Fahrtrichtung - mitgenommen werden.

In punkto Sicherheit erhält auch der Kombi all jene Zutaten, die schon die Limousine auszeichnen - von den serienmäßigen Zutaten wie Fahrer-Knie-Airbag, aktive Motorhaube, Müdigkeitserkennung bis hin zu den diversen Assistenzsystemen (Tote-Winkel-Überwachung, Spurverlassenswarnung, Abstandstempomat, Notbremsautomatik, Nachtsichtkamera, Tempolimit-Verkehrsschild-Erkennung), die als Extra angeboten werden.

Neu beim Kombi sind serienmäßige "Pelvisbags" in den vorderen Türen, die bei einer seitlichen Kollision zusätzlich zu den Seiten- und Kopfairbags die Belastungen im Beckenbereich reduzieren. Im Fond setzt Mercedes auf Wunsch erstmals selbstadaptive Gurtkraftbegrenzer ein. Diese passen sich Größe und Gewicht der Passagiere an und sind mit Einführung des T-Modells auch für die Limousine verfügbar.

Übersicht: Daten & Preise »

Motorseitig entspricht das Angebot im Kombi im Wesentlichen dem der Limousine, wobei zum Marktstart im November noch nicht alle Varianten zur Verfügung stehen. Der Verbrauchsaufschlag liegt je nach Modell zwischen 0,2 und 0,5 Litern. Nicht erhältlich sind jedenfalls vorläufig die Bluetec- und AMG-Variante und der Achtzylinder in Kombination mit Allradantrieb. Der Preisaufschlag gegenüber der Limousine liegt motorisierungsabhängig zwischen rund 2.600 und 3.200 Euro.

Quelle: Autokiste

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