• Online: 3.174

S-Klasse Plug-in lädt ab 2017 induktiv - Mercedes stöpselt die E-Mobilität aus

verfasst am

Kabelloses Laden kennen wir bisher vor allem von Kleinelektronik. Das ändert sich 2017: Dann lädt die neue Mercedes S-Klasse, genauer der S 500e, induktiv.

Die nächste Mercedes S-Klasse braucht als Plug-in-Hybrid keinen Stecker mehr. Das teilte Daimler zuerst im Juni 2016 mit. Technologie-Partner Qualcomm veröffentlichte nun weitere Einzelheiten Die nächste Mercedes S-Klasse braucht als Plug-in-Hybrid keinen Stecker mehr. Das teilte Daimler zuerst im Juni 2016 mit. Technologie-Partner Qualcomm veröffentlichte nun weitere Einzelheiten Quelle: Daimler

San Diego/USA – Viele Autohersteller arbeiten derzeit an Plug-in-Hybriden, Autos also, die man per Stecker aufladen kann. Mercedes dagegen zieht den Stecker und setzt auf Unplugged: Als erster großer Autohersteller werden die Schwaben ab 2017 eine induktive Ladefunktion für eine elektrische Fahrbatterie anbieten.

Wird das Auto über einer entsprechenden Spule geparkt, kann es kabellos laden. Die Technik soll laut Daimlers System-Partner Qualcomm die Abkürzung WEVC (wireless electric vehicle charging) tragen und kommt zuerst im Facelift der Mercedes S-Klasse zum Einsatz. Genauer, im Plug-in-Hybridmodell S 500e.

Mercedes selbst hatte die Neuigkeit im Juni kommuniziert, als Teil einer großen Elektrifizierungs-Offensive. Deren Startschuss fiel kürzlich auf dem Pariser Salon mit dem elektrischen Smart und der Studie EQ.

Smartphone, Zahnbürste, Edel-Limousine

Lädt bereits seit 2015 induktiv: BMW i8, im Rennstrecken-Einsatz als Pace Car bei der Formel-E Lädt bereits seit 2015 induktiv: BMW i8, im Rennstrecken-Einsatz als Pace Car bei der Formel-E Quelle: BMW

Entwickelt wurde die Technik mit dem amerikanischen Handy-Technikspezialisten Qualcomm. Die Technik, die Daimler einsetzen will, entspreche im Wesentlichen der, die bereits in Smartphones oder elektrischen Zahnbürsten verwendet wird, sagt Qualcomm-Manager Chris Borroni-Bird.

Getestet wurde WEVC ausführlich in der elektrischen Rennserie Formel-E, im BMW-Pace-Car. Im umgebauten BMW i8 lädt die Qualcomm-Technik den Akku fast so schnell wie eine Wallbox, nämlich mit 7,2 kW. Nach einer Stunde, meldete BMW 2015, sei die Batterie wieder voll.

Ein bisher nicht genannter Zulieferer soll das WEVC-System für Mercedes produzieren, da Qualcomm selbst nicht als Zulieferer auftritt. Das Aufladen beim Parken ist für die Amerikaner nur der erste Schritt: Autonome Autos seien erst dann autonom, wenn sie sich selbst aufladen können – möglichst bei der Fahrt.

Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Erst einmal wollen die beteiligten Unternehmen für das induktive Laden internationale technische Standards bei der "Society of Automotive Engineers" (SAE) erwirken. Das wäre die Basis für weitere Autobauer, die Technik einzusetzen. BMW und Mercedes hatten sich bereits 2014 auf einen gemeinsamen Standard geeinigt.

Avatar von bjoernmg
Renault
57
Hat Dir der Artikel gefallen? 6 von 6 fanden den Artikel lesenswert.
Diesen Artikel teilen:
57 Kommentare: