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Klimaschutz-Streit bei Verbrauchszielen - Merkel soll deutschen Autoherstellern helfen

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Die ambitionierten Klima-Ziele der EU lassen die deutschen Auto-Hersteller bangen. Jetzt schrieb VDA-Präsident Matthias Wissman einen Brief an die Kanzlerin.

Matthias Wissmann (3. von links) bittet Angela Merkel in einem Brief um Unterstützung. Matthias Wissmann (3. von links) bittet Angela Merkel in einem Brief um Unterstützung. Quelle: dpa

Frankfurt am Main/Berlin - Im Streit um die Klimaschutzregeln der EU bittet die Autoindustrie Kanzlerin Angela Merkel (CDU) um Hilfe. Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Autoindustrie (VDA) schrieb der Kanzlerin einem Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ, Dienstagsausgabe) zufolge am 8. Mai einen Brief. Darin warne er Merkel insbesondere vor dem Verlust von Arbeitsplätzen als Folge der ehrgeizigen Klimapolitik der EU.

Merkel und Wissmann sind alte Bekannte

"Liebe Angela", beginnt Wissman laut FAZ sein Schreiben. Es dürfe nicht sein, dass "wir unser leistungsfähiges und starkes Premiumsegment, das fast 60 Prozent der Arbeitsplätze unserer Automobilhersteller in Deutschland ausmacht, über willkürlich gesetzte Grenzwerte buchstäblich kaputt regulieren lassen". Wissmann und Merkel kennen sich. Beide gehörten als Kabinettsmitglieder zur Regierung Kohl.

3 Liter weniger Verbrauch

Den Anstoß zu Wissmanns Brief an die Kanzlerin gaben die neuesten Brüsseler Klima-Pläne vom April 2013. Danach sollen die Hersteller den Flottenausstoß ihrer Fahrzeuge vom Jahr 2025 an auf durchschnittlich 68 bis 78 Gramm pro Kilometer reduzieren. Das entspricht einer Halbierung des derzeitigen durchschnittlichen Verbrauchs auf rund drei Liter Kraftstoff je hundert Kilometer.

Die Vertreter der deutschen Automobilbranche halten diese Auflagen für nicht erfüllbar. Der Vorstoß aus Brüssel trifft besonders die deutschen Hersteller hochpreisiger Karossen wie Audi, BMW und Mercedes. Weil sie im Durchschnitt etwas größere und deshalb auch schwerere Autos verkaufen als die anderen europäischen Autohersteller wie Fiat, Peugeot oder Renault. Darum wäre es für die Hersteller von großen Autos schwieriger die geplanten Forderungen zu erfüllen.

 

Quelle: dpa

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