Durch einen anonymen Hinweise aus der Autobranche hat das deutsche Kartellamt illegale Absprachen aufgedeckt. Gegen fünf Autozulieferer wurde eine Strafe verhängt.
Quelle: picture alliance / dpa Bonn - Das Bundeskartellamt hat gegen vier deutsche und einen österreichischer Autozulieferer insgesamt 75 Millionen Euro Bußgeld wegen illegaler Preisabsprachen verhängt. Sie sollen zwischen 2005 und 2013 Preise und Rabatte abgestimmt haben, wie das Kartellamt am Mittwoch bekanntgab. Außerdem einigten sich die Konkurrenten laut Kartellamt, den Kundenstamm untereinander nicht anzugreifen. Im Einzelnen geht es um die Firmen Autoneum Germany GmbH, Roßdorf (Hessen), die Carcoustics International GmbH, Leverkusen, die Ideal Automotive GmbH, Burgebrach (Bayern), die International Automotive Components Group (IAC), Düsseldorf und ein österreichisches Unternehmen. Die Firmen produzieren Bodenbeläge, Hutablagen und schalldämpfende Stoffe etwa für den Motorraum von Autos. Es ist der erste abgeschlossene Bußgeldfall des Bundeskartellamtes mit einem 2012 neu eingeführten System für anonyme Hinweise. Das elektronische Postfach-System ermöglicht die Überprüfung und auch kritische Rückfragen an Hinweisgeber, ohne deren Identität zu kennen. Beim Kartellamt gingen zahlreiche" anonyme Hinweise ein, die besonders sorgfältig auf ihre Schlüssigkeit überprüft würden, wie ein Sprecher sagte. Im aktuellen Fall habe sich die Richtigkeit erwiesen. Alle Unternehmen hätten bei der Aufklärung kooperiert und dafür Ermäßigungen des Bußgeldes bekommen. Formal rechtskräftig sind die Bußgelder allerdings noch nicht. Erst vor kurzem war ein weiterer Fall bei Zulieferern aus der Autoindustrie bekannt geworden. Zwei Abgas- und Klimaanlagen-Spezialisten hatten unerlaubt Preise abgesprochen. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht |