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Walter Röhrl über Elektro-Sportwagen und Formel E - Mission E(her nicht mit mir)

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Der legendäre Rennfahrer ist ein Freund deutlicher Worte: Walter Röhrl sprach mit dem Motorsport-Magazin über die Formel E. Und Porsches Elektrosportler Mission E. Video.

München – Wenn Walter Röhrl ein Interview mit den Worten „Schauen wir mal, was ich jetzt wieder für Beschwerdebriefe kriege“ schließt, ist klar: Die Motorsport-Ikone tat, wofür sie neben schnellen Runden- und Sonderprüfungszeiten am besten bekannt ist. Klartext reden. Mit erfrischend wenig Rücksicht auf Political Correctness. Oder den Herstellernamen auf den eigenen Gehaltschecks.

Porsches bekanntester Markenbotschafter und Testfahrer ließ im Gespräch mit dem Motorsport-Magazin erkennen: Ihn wird man kaum in den Fahrersitz eines reinen Elektro-Sportwagen bringen, nicht einmal in jenen von Porsches geplantem Über-Stromer Mission E. „Bis dahin bin ich entweder in Pension oder habe eine Regelung, dass ich damit nichts zu tun haben muss“, erklärt Röhrl augenzwinkernd. Es wäre nach 959, Carrera GT und 918 der erste Einzelbaureihe in Porsches jüngerer Geschichte ohne Mitwirken von Walter Röhrl.

 

Alter Gewichtsfanatiker

Klar, allein mit der Aussicht auf knapp 600 PS (440 kW) kann man keinen ehemaligen Gruppe-B-Rallyepiloten locken. Doch gegen das spontane Ansprechverhalten eines E-Motors hätte Röhrl auf seinen Sonderprüfungen garantiert nichts einzuwenden gehabt. Die 80er-Jahre-Geschosse Audi Quattro S1 oder Peugeot 205 T16 fielen in ein tiefes Turboloch, ehe sie ihre Maximalleistung erreichten. „Von der Kraftentfaltung her ist es beeindruckend“, gesteht Röhrl.

Aber: Das Gewicht sei bei starken Stromern mit potenten Akkupaketen zu hoch. „Mir als altem Gewichtsfanatiker tut das immer weh.“ Die Zahl der postalisch eingegangenen Beschwerden kennen wir nicht. Unter dem Youtube-Video überwiegt die Zustimmung. Besonders zu Röhrls zweitem großen Kritikpunkt, fehlendem Sound im elektrischen Motorsport.

Porsches Formel-E-Werkseinsätze wird die Rallye-Ikone nicht mitverfolgen. Die erste Elektro-Rennserie kommt beim zweifachen Rallye-Weltmeister nicht gut weg: "Es ist abartig, ein Rennauto zu machen, damit ich in der Stadt Rennen fahren kann. Die sollen auf die Rennstrecke gehen und einen gscheiten Sound machen, damit ich überhaupt weiß, dass ich bei einem Rennen bin."

Lieber Hybrid als rein elektrisch

Früher, zu Walters Zeiten, war das anders. In der amerikanischen IMSA-Rennserie fuhren brüllende V8 auf den gesperrten Straßen der US-Metropolen – die Massen jubelten. Heute sei das Interesse am Automobil generell weit geringer. Für Röhrl schade, aber nicht unverständlich. „Mit einem Auto bist Du der Allerärmste in der Stadt“, er selbst sei in seiner einstigen Heimatstadt Regensburg am liebsten mit dem Fahrrad unterwegs gewesen.

Sollte die Politik irgendwann den Benziner aus den Innenstädten verbannen, sei ein Hybridfahrzeug "das perfekte Auto": Den Sound und die Leistung eines (Verbrenner-)Sportwagens auf der Landstraße und dann flüsterleise im E-Modus durch die Stadt. "Das hat auch seinen Reiz", gesteht Röhrl. Dennoch ist es mehr als unwahrscheinlich, dass Röhrl ein Auto wie den Panamera E-Hybrid privat ersteht - auch wenn Porsche ihm sicher einen guten Preis machen würde. "Ich habe sechs alte Porsche. Die reichen mir bis an mein Lebensende."

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