Der ab dem 1. September geltende Prüfzyklus WLTP für Neufahrzeuge führt zu einer höheren Kfz-Steuer. Der ADAC fordert deshalb eine Entlastung der Autofahrer.
München/Berlin - Der ADAC erwartet angesichts strengerer Abgastests bei Fahrzeugen für viele Autofahrer eine höhere Kfz-Steuer - und hat sich daher für Entlastungen ausgesprochen. Der ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Ulrich Klaus Becker, forderte einen Anpassungsfaktor für die Umstellung auf den neuen Prüfstandard WLTP. "Damit könnten die durch die Umstellung des Verfahrens bedingten Belastungsunterschiede bei der Kfz-Steuer aufgefangen werden", sagte Becker der Deutschen Presse-Agentur. Grundsätzlich wäre eine Anpassung des Steuersatzes oder der Steuerbemessungsgrundlage denkbar. Vom 1. September an dürfen nur noch Autos neu zugelassen werden, die den neuen, realitätsnäheren Prüfstandard WLTP zur Ermittlung von Emissionen und Verbrauch durchlaufen haben. Da die Kfz-Steuer nach dem Hubraum und dem CO2-Wert eines Fahrzeugs bemessen wird, und im Vergleich zum alten Prüfstandard überwiegend höhere Emissionswerte erwartet werden, steigt demnach auch die Steuer. "Im Ergebnis führt die Umstellung zu einer spürbaren Erhöhung der KFZ-Steuer.", sagte Becker. Der Staat werde durch die neue Systematik Mehreinnahmen erzielen. "Diese müssen zwingend in eine bessere Mobilität für Deutschland reinvestiert werden." Quelle: Picture-Alliance Zwar sei eine Anpassung der Kfz-Steuer im Grundsatz sinnvoll, weil WLTP näher an den realen CO2-Emissionen liege und damit Anreize zur Anschaffung verbrauchsärmerer Autos setze. Eine höhere Kfz-Steuer aber sei nicht gerechtfertigt, weil der Mehrbelastung in der Realität keine höheren CO2-Emissionen gegenüberstehen. Nach ADAC-Rechnungen steigt die Kfz-Steuer für einzelne Modelle um mehr als 70 Prozent. Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Center an der Uni Duisburg-Essen sagt, gängigen Prognosen zufolge sei beim WLTP-Test mit einem 20 Prozent höheren Treibstoffverbrauch und damit 20 Prozent höheren Werten beim Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxid (CO2) zu rechnen. Dudenhöffer erwartet im Durchschnitt 50 Euro mehr Kfz-Steuer. Quelle: dpa
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