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Fahrerlaubnis-Prüfung: Fahrassistenten sind zulässig - Mit Einparkhilfe zum Führerschein

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Einparken auf Knopfdruck bei der Führerschein-Prüfung? Jederzeit möglich, Fahrassistenten sind gestattet. Doch nicht immer machen die Helfer den Weg zum Schein leichter.

Fahrassistenzsysteme dürfen bei der Fahrprüfung verwendet werden. Der Führerschein ist ohne Einschränkung gültig Fahrassistenzsysteme dürfen bei der Fahrprüfung verwendet werden. Der Führerschein ist ohne Einschränkung gültig Quelle: Picture Alliance

Berlin - Passt der Abstand? War da eine Tempo 30-Tafel? Und: Wie soll das Auto bloß in diese Parklücke kommen? Klassische Fragen während der praktischen Führerscheinprüfung. Elektronische Assistenzsysteme wie Parkassistenten, ACC , Verkehrszeichen-Erkennung oder Spurverlassens-Warner haben heute Antworten auf diese Fragen. Und tatsächlich: Sämtliche im jeweiligen Auto vorhandenen Helfer dürfen während der Führerschein-Prüfung verwendet werden. Verkommt die Führerschein-Prüfung so bald zur reinen Formsache? Im Gegenteil. Die Assistenten können für Fahrschüler schnell zu Stolpersteinen werden.

"Systeme müssen richtig verwendet werden"

Vom Piepser bis zum vollautomatischen Einparken: Jede Form des Park-Assistenten ist bei der Führerscheinprüfung zulässig Vom Piepser bis zum vollautomatischen Einparken: Jede Form des Park-Assistenten ist bei der Führerscheinprüfung zulässig Quelle: Picture Alliance „Grundsätzlich darf jedes Assistenzsystem, das an Bord ist, auch während der Prüfung benutzt werden“, stellt ein Sprecher des Berliner Fahrlehrerverbands gegenüber MOTOR-TALK klar. Somit fällt niemand durch die Prüfung, wenn der Park-Assistent anstelle des Fahrschülers das Auto in die Lücke manövriert.

Oder der adaptive Tempomat ACC selbstständig auf Tempolimits reagiert und den Abstand zum vorausfahrenden Auto hält. Was soll da auf dem Weg zum Führerschein noch schiefgehen? „Die Systeme müssen auch richtig verwendet werden. Und daran scheitern viele“, sagt der Sprecher.

Die Bedienung der elektronischen Helfer macht eines nämlich nicht: Die Komplexität beim Autofahren reduzieren. Gerade beim Einparken sammelt man trotz Park-Assistenten leicht Minuspunkte. Über die Sensoren an der Fahrzeugseite erkennt das System zwar die Lücke zwischen parkenden Autos. Randsteine oder die Äste von Sträuchern erkennt die Technik meist jedoch nicht zuverlässig.

Korrigiert der Prüfling hier nicht rechtzeitig, zückt der Prüfer den roten Stift. Viele Parkassistenten übernehmen ausschließlich die Lenkarbeit, für Gas und Bremse bleibt der Fahrer verantwortlich. Die Kommandos dazu kommen über den Bordcomputer. Auch dabei schaut der Prüfer genau hin. Wer die Vorschläge auf dem Display nicht sinnvoll umsetzt, kann durchfallen.

Zusätzliche Fahrstunden notwendig

Einige adaptive Tempomaten sind mit der Verkehrszeichen-Erkennung gekoppelt, passen die Geschwindigkeit an Einige adaptive Tempomaten sind mit der Verkehrszeichen-Erkennung gekoppelt, passen die Geschwindigkeit an Quelle: Picture Alliance Die Fahrt mit dem Abstandstempomaten kann ebenso zum Stolperstein werden. Über eine Kamera erkennt das System Verkehrszeichen und Tempolimits, passt bei einigen Systemen die Geschwindigkeit daran an. „Zu schnell“ wird der Prüfer dann kaum notieren, „Zu schnell für die Situation“ kann dagegen rasch im Notizblock stehen. „Wer sich auf das System verlässt und die Geschwindigkeit nicht anpasst, riskiert durchzufallen.“

Laut dem Fahrlehrer-Verband machen eingeschaltete elektronische Helfer während der Prüfung nur Sinn, wenn die Schüler vorher ausreichend ausgebildet wurden. „Mit weniger als fünf zusätzlichen Fahrstunden ist es schwer, die Systeme zu beherrschen.“ Dafür fallen je nach Anbieter und Region mindestens 150 bis 200 Euro an. Vielen ist es das nicht wert, denn meist steht ein günstiger Gebrauchter am Beginn der Autofahrer-Karriere. Ohne ACC, Verkehrszeichen-Erkennung, Einpark-Automatik und Co.

Automatik-Vermerk bleibt

Sonderfall: Wer die Fahrprüfung im Automatik-Auto absolviert, bekommt einen Vermerk im Führerschein - und darf keine Handschalter fahren Sonderfall: Wer die Fahrprüfung im Automatik-Auto absolviert, bekommt einen Vermerk im Führerschein - und darf keine Handschalter fahren Quelle: Picture Alliance Ob und welche elektronischen Hilfssysteme bei der Prüfung assistierten, ist im Führerschein nicht ersichtlich. Vor einer Limitierung auf Autos mit Fahrassistenten sind Prüflinge also vorerst sicher. Das überrascht, denn: wer die Prüfung im Automatik-Auto absolviert, ist in seiner Fahrerlaubnis auf ein Automatik-Auto festgelegt. Ungerecht? Womöglich, aber dennoch geltendes Recht. Beim Automatik-Vermerk handelt es sich um eine europäische Richtlinie.

Insider gehen von einem Ende dieser Praxis innerhalb der nächsten fünf Jahre aus, bei LKWs fiel die Richtlinie bereits. Auch in Bezug auf Fahr-Assistenten bei der Prüfung könnte sich in den kommenden Jahren einiges ändern. "Die Technik hat den Gesetzgeber überholt. Er wird nachziehen müssen", heißt es von Seiten des Fahrlehrer-Verbandes. Kommt dann ein Assistenten-Vermerk? Möglich.

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