VW muss im Abgas-Skandal nun offenbar doch zu Rabatten greifen. Laut Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gewährt die Marke derzeit eine hohe "Treue-Prämie".
Duisburg - Im Abgas-Skandal will VW verärgerte Kunden in Deutschland offenbar mit satten Rabatten milde stimmen. Wie eine Erhebung des CAR-Instituts der Universität Duisburg-Essen ergab, ist derzeit etwa ein dreitüriger Golf mit 28 Prozent Rabatt auf den Listenpreis zu haben. Hintergrund sei eine Treue-Prämie von bis zu 2.000 Euro, die beim Eintausch eines VW-Gebrauchtwagens und gleichzeitigem Neukauf eines VW-Modells gewährt werde. Das Programm laufe zunächst bis Ende April. "VW versucht mit dem Programm Kundenverärgerungen entgegenzusteuern. Nur kein Einbruch bei den Neuzulassungen scheint die Devise", sagte Institutsdirektor Ferdinand Dudenhöffer am Montag. Er verwies auch auf hohe Eigenzulassungen von 32 Prozent aller Neuwagen im Februar. In den VW-Rabatten sieht der Branchenexperte auch eine Reaktion auf den Unmut deutscher Kunden wegen der Wiedergutmachungsaktion in den USA, die es hierzulande nicht gab. Kurz nach Bekanntwerden des Dieselskandals hatte VW den US-Kunden 1.000 Dollar über Kartenguthaben und Gutscheine gewährt. Dudenhöffer betonte, VW falle aus dem Rahmen, da insgesamt die Rabatte im deutschen Markt zurückgingen. Im März seien im Schnitt 17,6 Prozent Nachlass auf individuell bestellte Neuwagen gewährt worden. |