Frankreich: Schockaktion für die Verkehrssicherheit -
Mit Schockeffekt zu mehr Verantwortung?
verfasst am 23.05.2017
In Frankreich sollen Fußgänger dazu erzogen werden, rote Ampeln nicht mehr zu ignorieren. Dazu wurden sie ganz gehörig erschreckt und dabei fotografiert.
Levallois-Perret/Paris - Ein jugendliches Mädchen mit Roller tritt auf die Straße. Die Fußgängerampel zeigt Rot. Sie starrt auf ihr Handy. Plötzlich: Quietschende Reifen, das Mädchen erschrickt, lässt den Roller fallen. Doch ein Auto ist weit und breit nicht zu sehen. Wenig später erscheint ihr geschocktes Gesicht auf einer Werbetafel nahe des Fußgängerübergangs.
Erschreckte Gesichter: Diese Menschen wurden fotografiert, als sie bei Rot über die Straße gingenQuelle: Serviceplan France
Mit dieser Aktion hat die französische Straßensicherheitsbehörde DRIEA und die Agentur Serviceplan Frankreich eine neue Sicherheitskampagne vorbereitet, die seit Mai läuft. An mehreren Fußgängerampeln in Paris waren Bewegungssensoren, versteckte Lautsprecher und Kameras installiert.
Jedesmal, wenn ein Fußgänger bei Rot über die Straße ging, wurden Bremsgeräusche abgespielt und der Fußgänger wurde fotografiert. Dann wurde das Schockgesicht direkt auf der Werbetafel gezeigt zusammen mit dem Slogan: "Riskiere es nicht, dem Tod ins Auge zu sehen. Achte auf die Ampel, wenn du die Straße überquerst."
Die Fotos und gleichzeitig aufgezeichneten Videos sind nun der zentrale Teil einer Sicherheitskampagne der DRIEA. Sie wird im Internet, den sozialen Medien und an öffentlichen Plätzen wie Bahnhöfen gezeigt. Alle Fotos und Videos seien unter "realen Bedingungen" entstanden, so Serviceplan.