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Rallye Dakar 2014 - Mit Vollgas durch den Sand

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Die Rallye Dakar ist eines der letzten großen Abenteuer. Kein Fahrer weiß, was ihn hinter der nächsten Düne erwartet, auch nicht "Mister Dakar", Stéphane Peterhansel.

Die Rallye Dakar fordert von den Piloten Mut. Eine solche Sanddüne runterzufahren sieht witziger aus als es sich anfühlt. Denn ein Überschlag ist leicht möglich Die Rallye Dakar fordert von den Piloten Mut. Eine solche Sanddüne runterzufahren sieht witziger aus als es sich anfühlt. Denn ein Überschlag ist leicht möglich Quelle: dpa/Picture Alliance

Rosario/Argentinien - 9.374 Kilometer, 475 Fahrzeuge und Staub soweit das Auge reicht. Am 5. Januar startet eine der härtesten Motorsport-Herausforderungen für Mensch und Maschine: die Rallye Dakar. In diesem Jahr beginnt der Marathon im argentinischen Rosario, 300 Kilometer nordwestlich von Buenos Aires. Von dort führt die Rallye in 13 Etappen bis zur chilenischen Hafenstadt Valparaíso.

Mit dabei sind: 196 Motorräder, 155 Autos, 76 Lkw und 48 Quads. Für alle Teilnehmer ist die Rallye eine unvergleichliche Herausforderung. „Dakar ist eines der letzten großen Abenteuer“, sagt Teamchef Sven Quandt vom hessischen X-Raid-Rennstall. Das Team aus dem hessischen Trebur schickt 12 Mini All4 Racing an den Start mit erstklassiger Besetzung: Neben Titelverteidiger Stéphane Peterhansel startet auch der 2011er Gewinner Nasser Al-Attiyah aus Katar für X-raid.

Als GPS noch ein Fremdwort war

Titelverteidiger und "König Dakar": Stéphane Peterhansel Titelverteidiger und "König Dakar": Stéphane Peterhansel Quelle: dpa/Picture Alliance Für Peterhansel ist es bereits die 25. Dakar. Elf Mal hat er den Titel geholt, fünf Mal mit dem Auto und sechs Mal mit dem Motorrad. Vier Mal schaffte es der Franzose nicht ins Ziel. Bei seiner Dakar-Premiere im Jahr 1988, als GPS noch ein Fremdwort war, verlor Peterhansel die Orientierung und sich selbst in der afrikanischen Wüste. Eine Nacht harrte er aus, bis er auf Dorfbewohner stieß, die ihm mit zwei Litern Sprit aushalfen.

Seit 2009 findet die Rallye Dakar aus Angst vor Terroranschlägen in Afrika in Südamerika statt. Dort ist ein solches Szenario weitestgehend ausgeschlossen. Dennoch droht überall Gefahr, hinter jeder Düne, in jedem Canyon und in jedem Flussbett könnte es zu einem Unfall kommen oder das Auto liegen bleiben.

"Wir haben es fast jeden Tag mit neuen Streckenbedingungen zu tun, auf die wir uns einstellen müssen. Sand, Dünen, steinige Strecken - wir können nicht viel planen, wenn wir losfahren und müssen mit dem zurechtkommen, was wir vorfinden", sagte Peterhansel. Aus diesem Grund setzt X-raid bei den Mini-Rennern vor allem auf Zuverlässigkeit. Im vergangenen Jahr hatte der Champion keinerlei technische Probleme. Jetzt hofft er auf seinen dritten Sieg in Folge und seinen zwölften Gesamtsieg. Eine Legende ist Peterhansel schon vor dem Start.

Sportspektakel mit politischer Dimension

Giniel de Villiers bei der Rallye Dakar 2013 in seinem Toyota Giniel de Villiers bei der Rallye Dakar 2013 in seinem Toyota Doch Peterhansel ist nicht der einzige Spitzen-Fahrer, der bei der Dakar 2014 durch den Sand und die Berge heizt. "Es gibt mindestens fünf Starter, die die Dakar gewinnen können", sagte der Franzose. Zum Favoritenkreis zählen seine Teamkollegen Nani Roma, Orlando Terranova sowie Nasser Al-Attiyah. Auch der deutsche Co-Pilot und Vorjahreszweite Dirk von Zitzewitz rechnet sich an der Seite von Giniel de Villiers Chancen aus. Timo Gottschalk, 2011 Sieger als Beifahrer von Al-Attiyah, geht mit Ex-Champion Carlos Sainz als Piloten an den Start.

Die diesjährige Rallye ist deutlich länger und anspruchsvoller als die Tour im vergangenen Jahr. Laut Peterhansel wollen die Veranstalter die Rallye damit wieder ein Stück näher an ihre Ursprünge rücken. Denn als das Rennen noch in Afrika ausgetragen wurde, war es deutlich schwieriger, sagte der Champion zu "Motorsport Total".

Die Massenveranstaltung ist umstritten und schon lange kein reines Sport-Event mehr. Regelmäßig drohen Interessensgruppen an einzelnen Etappen mit Blockaden, um ihre Ziele durchzusetzen. Und immer wieder gibt es Tote und Verletzte zu beklagen, sowohl bei den Teams als auch bei den Zuschauern. Bei der Dakar fährt das Risiko immer mit.

Die Etappen der Rallye Dakar

  • 1. Etappe (5. Januar): Rosario/Argentinien - San Luis (809 km - davon 180 km Wertungsprüfung)
  • 2. Etappe (6. Januar): San Luis - San Rafael (798 km - 433 km WP)
  • 3. Etappe (7. Januar): San Rafael - San Juan (596 km - 301 km WP)
  • 4. Etappe (8. Januar): San Juan - Chilecito (868 km - 657 km WP)
  • 5. Etappe (9. Januar): Chilecito - Tucumán (911 km - 527 km WP)
  • 6. Etappe (10. Januar): Tucumán - Salta (694 km - 424 km WP)
  • Ruhetag (11. Januar) in Salta
  • 7. Etappe (12. Januar): Salta - Salta (763 km - 553 km WP)
  • 8. Etappe (13. Januar): Salta - Calama/Chile (812 km - 302 km WP)
  • 9. Etappe (14. Januar): Calama - Iquique (451 km - 422 km WP)
  • 10. Etappe (15. Januar): Iquique - Antofagasta (689 km - 631 km WP)
  • 11. Etappe (16. Januar): Antofagasta - El Salvador (749 km - 605 km WP)
  • 12. Etappe (17. Januar): El Salvador - La Serena (699 km - 350 km WP)
  • 13. Etappe (18. Januar): La Serena - Valparaíso (535 km - 157 km WP)
  • Gesamtlänge: 9.374 km - davon 5.522 km Wertungsprüfung

 

Quelle: dpa, sid

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