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Mitsubishi Motors gesteht Manipulation bei Verbrauchsangaben - Mitsubishi hat bei Verbrauchstests geschummelt

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Mitsubishi gesteht Manipulationen bei Verbrauchstests ein. Betroffen sind mehr als 625.000 Fahrzeuge für den japanischen Markt. Auch andere Modelle werden nun überprüft.

Mitsubishi-Chef Tetsuro Aikawa, hier bei der Tokyo Motor Show 2015, gestand am Mittwoch Manipulationen bei Verbrauchstests ein Mitsubishi-Chef Tetsuro Aikawa, hier bei der Tokyo Motor Show 2015, gestand am Mittwoch Manipulationen bei Verbrauchstests ein Quelle: dpa/picture alliance

Tokio - Der japanische Autobauer Mitsubishi hat bei Verbrauchstests manipuliert. Das gestand Konzernchef Tetsuro Aikawa am Mittwoch auf einer Pressekonferenz ein. Betroffen seien insgesamt 625.000 Autos für den heimischen Markt. Es handelt sich bei den Fahrzeugen um sogenannte Kei-Cars, Mini-Autos für den japanischen Markt, die dort besonderen Bestimmungen unterliegen.

Mitsubishi Motors Corporation (MMC) nennt die Modelle eK Wagon, eK Space sowie 468.000 Exemplare der für Nissan gefertigten Modelle Nissan Dayz und Nissan Dayz Roox, bei denen manipuliert wurde. Die betroffenen Fahrzeuge seien zwischen Juni 2013 und Ende März 2016 gefertigt worden. Jetzt wurde der Verkauf gestoppt.

Um fünf bis zehn Prozent sei der Benzinverbrauch bei den Japanern verbotenerweise gedrückt worden, räumte Mitsubishi-Chef Tetsuro Aikawa am Mittwoch in Tokio ein. Mit einer tiefen Verbeugung - wie in Japan üblich - entschuldigte er sich bei den Kunden und der Öffentlichkeit für die Manipulationen.

Aufgefallen war die Manipulation zunächst bei Nissan, wie Mitsubishi weiter mitteilt. Dort waren Abweichungen zwischen den angegebenen und selbst gemessenen Werten festgestellt worden. Nissan forderte Mitsubishi auf, die bei den Verbrauchstests angegebenen Werte für Roll- und Luftwiderstand zu untersuchen. Die interne Untersuchung bei MMC habe dann ergeben, dass diese zu niedrig angesetzt waren, wodurch die Verbräuche niedriger ausfielen, als nach den gesetzlichen Bestimmungen.

Insgesamt 625.000 Fahrzeuge von Mitsubishi und Nissan wurden mit zu niedrigen Verbrauchswerten angegeben Insgesamt 625.000 Fahrzeuge von Mitsubishi und Nissan wurden mit zu niedrigen Verbrauchswerten angegeben Quelle: dpa/picture alliance

Modelle für die Märkte in Übersee werden überprüft

Noch sind die Untersuchungen bei MMC nicht abgeschlossen. Laut der Mitteilung des Herstellers könnten weitere Modelle für den japanischen Markt betroffen sein, bei denen die Testprozedur von den gesetzlichen Bestimmungen abweicht. Außerdem will MMC die Untersuchungen auf Modelle ausweiten, die für die Märkte in Übersee produziert werden.

Kei-Cars spielen nur auf dem japanischen Markt eine nennenswerte Rolle, weil es dort Steuerrabatte für die Minis gibt und erleichterte Zulassungsbedingungen. Voraussetzung dafür ist, dass sie maximal 660 ccm Hubraum haben, kürzer als 3,40 Meter und schmaler als 1,48 Meter sind. Auf den deutschen Markt schaffen es die Kleinstwagen selten. Der kleine Roadster Daihatsu Copen war eine der bekanntesten Ausnahmen.

In Europa gelten nach dem NEFZ zum Teil andere Bestimmungen für die Prüfstandstests. So ist es den Herstellern erlaubt, den Luftdruck in den Reifen auf Werte anzuheben, die in der Praxis für gewöhnlich nicht gefahren werden. Außerdem dürfen sie Maßnahmen treffen, um den Luftwiderstand zu verringern.

MMC entschuldigt sich in der Mitteilung bei allen Kunden und den Anteilseignern. Die Mitsubishi-Aktie war zuvor bei Bekanntwerden möglicher Betrügereien um 15,2 Prozent eingebrochen.

Das Bundesverkehrsministerium verlangt nun von Mitsubishi Aufklärung über die Manipulationen. Das Unternehmen wurde aufgefordert mitzuteilen, ob Fahrzeuge in Deutschland betroffen sind, wie ein Ministeriumssprecher am Mittwoch in Berlin sagte. Eigene Erkenntnisse hatte die deutsche Behörde vorerst nicht.

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