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Tesla-Chef verteidigt "Autopilot": Keine noch unfertige Software - Musk: "Autopilot" ist keine "Beta" im üblichen Sinn

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Elon Musk hat Teslas "Autopilot" nach einem tödlichen Unfall als "Beta"-Version bezeichnet - darunter versteht man unfertige Software. Musk sagt, so sei es nicht gemeint.

Für Elon Musk verlässt der "Autopilot" erst nach einer Milliarde Meilen den "Beta"-Status Für Elon Musk verlässt der "Autopilot" erst nach einer Milliarde Meilen den "Beta"-Status Quelle: dpa/picture alliance

Palo Alto - Es gibt im Moment viel zu kommunizieren bei Tesla. Tesla-Chef Elon Musk wirkt dabei nicht immer geschickt. Nach dem ersten tödlichen Unfall, bei dem Teslas "Autopilot" im Einsatz war, hatte er das System als "Beta" bezeichnet. So bezeichnet man Software, die mindestens in Teilen noch unfertig ist.

Für Musk bedeutet es etwas anderes. Der "Autopilot" sei keine unfertige Technik, obwohl sie mit der Bezeichnung "Beta" eingeführt worden sei, erklärte er beim Kurznachrichtendienst Twitter. Tesla meine damit, dass damit noch keine Milliarde Meilen (1,6 Mrd. Kilometer) unter echten Straßenbedingungen gefahren worden seien. Man habe auch zu dem Wort gegriffen, damit Fahrer es sich nicht zu bequem am Steuer machten, erläuterte Musk weiter: "Es ist keine Beta-Software im üblichen Sinn."

"Autopilot": "Beta" heißt "nicht perfekt"

Er reagierte damit auf die Zweifel des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) an der Technologie unter Hinweis auf die "Beta"-Kennzeichnung. "Wenn mit der Bezeichnung 'Beta-Version' ein 'unfertiger' Stand der Software gemeint ist, würde das KBA eine Funktionalität mit einer derartigen Software nicht genehmigen", hatte ein Sprecher des Flensburger Amtes der "Welt am Sonntag" gesagt. Die Tesla wurden für Europa in den Niederlanden zugelassen, wo Tesla ein Montagewerk hat.

Das "Autopilot"-System sei mit der Bezeichnung "Beta" versehen worden, "um für die, die sich entscheiden, es zu nutzen, zu betonen, dass es nicht perfekt ist", schrieb Musk weiter. Bevor eine Milliarde Meilen gefahren seien, "sind einfach nicht genug Daten da". Die Technik sei zwar ausgiebig im Labor und mit Teslas Flotte von Testfahrzeugen ausprobiert worden. "Aber es gibt keinen Ersatz für Erfahrung aus der echten Welt."

Bei dem Unfall Anfang Mai war ein Tesla mit eingeschaltetem "Autopilot"-System unter den Anhänger eines Lastwagens gerast, der die Fahrbahn überquert hatte. Tesla erklärte, das System habe die weiße Seite des Anhängers für ein hochhängendes Autobahnschild gehalten. Nach dem Fall wird unter anderem bei der EU-Kommission darüber nachgedacht, ob der Einsatz von Fahrassistenz-Systemen neu geregelt werden sollte. Der Crash könnte auch den Weg der Branche zu selbstfahrenden Autos beeinflussen. Einige Hersteller verfolgen den Ansatz, über solche Assistenz-Funktionen ins vollständig autonome Fahren hineinzuwachsen.

Der "Autopilot" ist nur ein Fahrassistenz-System

Tesla betonte stets, "Autopilot" sei nur ein Fahrassistenz-System und mache die Tesla nicht zu komplett selbstfahrenden Autos. Deswegen fordert der Hersteller die Fahrer auf, den Überblick über die Verkehrslage zu behalten und jederzeit eingreifen zu können. Zugleich war unter anderem auf zahlreichen Videos im Internet zu sehen, wie Fahrer auf das System vertrauten und ihm die Kontrolle überließen. Musk selbst hatte derartige gelegentlich auf seinem Twitter-Kanal geteilt.

Das "Autopilot"-System kann Spur, Abstand und Tempo halten sowie auf Wunsch des Fahrers einen Spurwechsel durchführen.

 

Quelle: dpa

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