Dieser Mustang kam nie wieder von der Probefahrt zurück. Nun helfen auf Facebook Tausende bei der Suche. Wir haben 5 Tipps, wie Euch sowas beim Verkauf erspart bleibt.
Quelle: Ford Schiefer Gruppe Solingen - Langsam wird es Nacht über einem Ford-Autohaus in Solingen. Und der Kunde ist mit dem Ford Mustang 5.0 immer noch nicht von der Probefahrt zurück. Der wird doch nicht etwa mit dem Sportwagen abgehauen sein? Garantiert nicht, schließlich steht sein Range Rover Evoque ja noch auf dem Hof. Wenig später wird klar: Den Range vermisst seit Tagen ein anderes Autohaus - nach einer Probefahrt. Und der Mustang ist weg. Nun bittet der Ford-Händler auf Facebook um Hinweise. Tausende beteiligen sich, dennoch fehlt jede Spur. Kurios, doch theoretisch kann das jeden treffen, der ein Auto verkauft. Wir haben fünf Tipps, wie Euch ein Probefahrt-Klau erspart bleibt. User dokumentieren Mustang-SichtungenQuelle: Ford Schiefer Gruppe via Facebook "Gestern wurde bei uns dieser Mustang 5.0 zur Probefahrt herausgegeben und ist nicht wieder zurückgekommen. (...) Sollte der Mustang irgendwo gesehen werden bitte sofort die Polizei verständigen." Auf Facebook teilten knapp 2.000 den Aufruf mit dem Bild des Fahrzeugs. In mehr als 250 Kommentaren sind Mustang-Sichtungen im ganzen Land dokumentiert. Das Autohaus gab jeden konkreten Hinweis an die Polizei, bislang war der Vorführwagen aber nicht darunter. Der Ausweis war echtWollten die vor der Probefahrt denn gar keinen Ausweis sehen? Doch, das Autohaus behielt ihn auch. Und das Dokument dürfte echt sein. Auch wenn die Adresse veraltet ist, überrascht das die Polizei: "Unüblich, dass jemand so etwas unter seinem echten Namen macht", meinte ein Sprecher gegenüber MOTOR-TALK. Untertauchen konnte der Mann dennoch. Schon zum zweiten Mal nach der tagelangen "Probefahrt" mit dem Range Rover Evoque. Nicht auszuschließen, dass der Mustang bald auf dem Kunden-Parkplatz eines anderen Autohauses wieder auftaucht, "eingetauscht" gegen einen Jaguar F-Type oder einen Porsche Macan. "In der Tat könnte es dem Gesuchten nur darum gehen, besondere Autos zu fahren. Aber das ist natürlich reine Spekulation", kommentiert die Polizei. Quelle: Ford Schiefer Gruppe Der umtriebige Mustang-Tester ist klar ein Sonderfall. Doch bei Probefahrten besteht immer die Gefahr, das Auto nicht mehr wiederzusehen. So minimiert Ihr das Risiko: 1. Mitfahren: Logisch, aber nicht immer ungefährlich"Warum lasst ihr den auch alleine fahren?" gehört auf Facebook zu den häufigsten Kommentaren zum gestohlenen Mustang. Und natürlich schreckt ein Aufpasser im Auto ab. Aber nicht jeden: "Wenn jemand die kriminelle Energie für einen Diebstahl hat, ist er womöglich auch in der Lage, dem Autobesitzer etwas anzutun", meint ein Sprecher der Polizei. Unser Tipp: Einfach einen Kumpel zum Besichtigungstermin mit einladen. Doch versammelt nicht gleich die 10 kräftigsten Jungs der Stadt um Euer Auto. Da fühlt sich der Käufer schnell eingeschüchtert. Und kriminell sind die wenigsten. 2. Traut Eurem InstinktAutokauf von Privat ist stets Vertrauenssache, auf beiden Seiten. Wenn Euch der Interessent aus irgendeinem Grund nicht geheuer ist, brecht das Ganze ab. Nicht jeder Gebrauchte geht in den ersten Tagen des Inserats weg, doch der nächste Käufer wird kommen. Versprochen. 3. So konfus es klingt: Vorsicht bei PilotenWir gaben keine Gallup-Umfrage in Auftrag, erkundigten uns jedoch bei einigen Autohäusern. Ergebnis: Häufig waren es falsche Piloten, die mit dem Testwagen einen Abflug machten. Der Beruf ist nicht zufällig gewählt: Piloten scheint man leichter zu trauen, manche nutzen das aus. 4. Lasst die Sticker ruhig am AutoOb "Wörthersee ich war dabei", "Wacken Open Air" oder "Abi 2017": Lasst Eure Sticker ruhig am Auto, sie machen es unverwechselbar. Und damit leichter zu finden. Die sind doch schnell abgenommen? Wer auf der Probefahrt mit Eurem Auto abhaut, wird ungern wertvolle Fluchtzeit mit dem Ablösen verlieren - und es womöglich bleiben lassen. 5. Trotz allem: Behaltet einen AusweisDass der Mustang-Probefahrer von Solingen seine echte Identität angab, ist die Ausnahme. Wer tatsächlich plant, Euer Auto auf der Probefahrt zu stehlen, wird einen falschen Ausweis vorbereitet haben. Besteht dennoch immer auf einen Lichtbild-Ausweis, wenn Ihr den Interessenten allein mit dem Auto lasst. Schließlich funktioniert die Fälschung nur, wenn das Portraitfoto des Betrügers echt ist. Der Klau auf der Probefahrt kommt vergleichsweise selten vor, weit häufiger sind Betrügereien im Zuge der Zahlungsabwicklung. Wie Ihr Euch davor schützt, lest Ihr hier. Doch vergesst nie: Die wenigsten wollen einen kriminellen Coup auf Eure Kosten landen, nur einen schönen Gebrauchten kaufen. |