Leicht auszusprechen für Amis, kein "T": Das waren VWs Kriterien für den Namen ihres US-SUV. Der gewählte Name erhält durch den Diesel-Skandal zusätzliche Symbolik.
München - Atlas also, der das Himmelsgewölbe auf seinen Schultern trägt. So nennt VW nach Informationen der "Automobilwoche" sein neues SUV für die USA, das bisher nur als "Midsize SUV" firmierte. Kein unpassender Name. Denn dieser Atlas trägt auf seinen Schultern die Aufgabe, VW in den USA wieder zu einer ernsthaften Pkw-Marke zu machen. Als das preislich zwischen Tiguan und Touareg angesiedelte SUV konzipiert wurde, sollte es "nur" das dünne US-Portfolio des Wolfsburger Konzerns um einen potenziellen Topseller bereichern. Dann kam der Diesel-Skandal - mit unabschätzbaren Folgen für VWs Image und der sehr greifbaren Folge, dass VW seit Monaten in den USA keinen einzigen Dieselmotor mehr verkauft. Als bisheriger US-Marktführer. Das muss der Atlas - gemeinsam mit einem vergrößerten Tiguan aus mexikanischer Produktion - künftig auffangen. Bei beiden Modellen umgeht VW mit der Produktion im NAFTA-Raum hohe Einfuhrsteuern. Keiner für Europa - oder?Offiziell vorgestellt wird das neue Modell Ende Oktober 2016 in Kalifornien. VWs neuer US-Chef Hinrich Woebcken hatte einen "America-only"-Namen angekündigt, der nicht mit "T" beginnt - und sich damit durchgesetzt. VW bestätigt die Namensgebung für das erste in den USA gebaute MQB-Modell bisher nicht. Nach Angaben der "Automobilwoche" wird China einen Atlas-Ableger erhalten. Für Europa ist das neue SUV bisher nicht eingeplant. Einem Fünfmeter-Siebensitzer traut man hierzulande nur wenig Erfolg zu. Sollte sich das ändern, könnte VW reagieren - die Baukasten-Basis macht es möglich.
Quelle: Automobilwoche |