Kein Durchmarsch für Toyota: In Le Mans treffen zwei überarbeitete TS 050 Hybrid in der LMP1 auf acht private Fahrzeuge. Zwei von ihnen unterstützt TVR.
Köln – Vor wenigen Monaten wetteten wir, dass Toyota im Jahr 2018 endlich das 24h-Rennen in Le Mans gewinnt. Der Grund: Kein anderes Werksteam tritt an. Audi stieg bereits nach der Saison 2016 aus. Porsche folgte ein Jahr später. Übrig blieben nur die Japaner. Sie starten als einziges Werksteam in der Königsklasse LMP1. Ganz allein fährt Toyota trotzdem nicht in Le Mans. Acht private Autos treten in der gleichen Klasse an. Eins davon mit einem bekannten Namen: Der britische Sportwagenhersteller TVR hat sich mit dem Rennstall Rebellion Racing zusammengeschlossen. Zwei Rebellion R13 Nehmen an der WEC-Meisterschaft teil. TVR hatte kürzlich nach langer Pause ein neues Auto vorgestellt. Die Langstreckenmeisterschaft umfasst insgesamt sechs Rennen im laufenden Jahr. Der Höhepunkt steigt immer in Le Mans. Das Ergebnis beim Traditionsrennen ist für manche Teilnehmer wichtiger als der Meistertitel. Toyota TS050 Hybrid: Detailverbesserungen am alten AutoQuelle: Toyota Toyota setzt auf die Technik vom Vorjahr. Das Rennteam Gazoo Racing tritt erneut mit dem Toyota TS050 Hybrid an. Es bleibt beim alten Antriebsstrang mit insgesamt 1.000 PS. Er besteht aus einem 2,4-Liter-Turbo-Benziner sowie Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse. Die Leistung sollte ausreichen: Im vergangenen Jahr brach Toyota den Rundenrekord. Dennoch hat es bisher nie zum Sieg gereicht. Oft scheiterte Toyota an technischen Mängeln. Deshalb konzentrierte sich das Team in der Winterpause vor allem auf die Zuverlässigkeit. Es gibt außerdem kleine Änderungen an der Aerodynamik und ein verbessertes Kühlsystem. Im vergangenen Jahr stellte Toyota noch drei Autos. 2018 treten zwei Fahrzeuge an. Am Steuer sitzen Fernando Alonso, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima (Startnummer 8) sowie Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López (Startnummer 7). Toyota ist das einzige Team, das in Le Mans mit einem Hybrid-Prototyp startet. Das Reglement begrenzt die Energieaufnahme auf 124,9 Megajoule pro Runde, zuzüglich 8 Megajoule durch das Hybridsystem. Das Mindestgewicht liegt für den Renner bei 878 Kilogramm. TVR und Rebellion Racing in der LMP1Quelle: Rebellion Racing Die Privatteams haben hier einen Vorteil. Sie starten ohne Elektrohilfe, aber mit 833 Kilogramm Leergewicht und bis zu 210,9 Megajoule pro Runde. Sie dürfen fast 70 Prozent mehr Sprit verbrauchen als die Werksteams. Es wird also kein einfacher Durchmarsch für Toyota. Insgesamt treten schließlich zehn Autos an. Für TVR ist es eine Rückkehr nach Le Mans. Die Briten starteten zuletzt 2005 in der GT2-Klasse mit einem T400R. 2018 haben sie kein eigenes Auto dabei, unterstützen aber ein erfahrenes Team. Rebellion Racing war von 2012 bis 2016 das stärkste Privatteam in der LMP1. Im vergangenen Jahr wich man auf die Klasse LMP2 aus. 2018 fährt Rebellion wieder ganz oben mit. Technische Details zum Auto gibt es noch nicht, nur erste Bilder. Die Fahrer stehen ebenfalls schon fest: Rebellion lässt Nicolas Prost, Mathias Beche und Nelson Piquet Jr. sowie Bruno Senna, Neel Jani und Andre Lotterer antreten. Sie stoßen auf verhältnismäßig viel Konkurrenz. 2017 fuhren nur fünf Autos in der LMP1-Klasse. 2018 sind es doppelt so viele. Das Team ByKolles startet mit Nissan-Technik. Weitere Fahrzeuge kommen von FEFC TRSM, Dragonspeed und SMP Racing. Trotz geringer Beteiligung durch die großen Hersteller wird es also wieder spannend in Le Mans. |