In der fünften Generation bekam Jeeps ur-amerikanischer Cherokee einen französischen Blick. Mochten weder Markt noch Markenfans. Die Front des Facelifts wird gefälliger.
Toledo, Ohio – Wenn ein designierter Abenteurer plötzlich aussieht wie ein knuffiger Städter, lief irgendetwas falsch: Der seit 2013 produzierte Jeep Cherokee blickt drein wie der Citroen C4 Cactus. Rundliche Front und übereinander gestapelt und getrennt Hauptscheinwerfer und Tagfahrlichter. Schon klar, als die Jeep-Designer ihre Skizzen finalisierten, kannten sie die Pläne zum später erschienenen Franzosen vermutlich nicht. Aber mal ehrlich, ein Jeep-Gesicht sieht eben üblicherweise nicht wie der Bug eines Bootes aus. Da helfen auch die markentypischen sieben Längs-Schlitze in der Motorhaube nicht. Bald schneidet Jeep den Cherokee wieder traditioneller: 2018 kommt das Facelift. Vermutlich mit neuen Motoren. Und garantiert wieder mit herkömmlichen Scheinwerfern. Endlich. Aktuell unbeliebtestes Modell der MarkeZugegeben: Der Cherokee war schon vor der Premiere des aktuellen Modells mit der Kenn-Nummer KL längst nicht mehr der raue, kantige Typ von einst. Seit der dritten Generation zur Jahrtausendwende wurde der Indianer sukzessive zum verweichlichten Cowboy. Sagen nicht wir, sondern die Markenfans in den Foren. Doch bei den Vorgängern stimmten die Absatzzahlen mitunter trotzdem. Beim KL im Moment nicht. Im ersten Halbjahr 2017 war das Mittelklasse-SUV in Deutschland das zweitschwächste Modell der Marke. Das damalige Schlusslicht zog längst vorbei. Der im Frühjahr erneuerte Compass funktioniert am Markt. Und liegt mit knappen 4,4 Metern wohl nahe genug am 4,62 Meter langen Cherokee, um als gefälligere Alternative durchzugehen. Weicht der V6-Benziner einem 2,0-Liter?Quelle: Jeep Wer einen Jeep mit Benziner und gehobener Leistung will, sieht das anders: Im Compass leistet das stärkste Otto-Modell 170 PS. Für deutsche Cherokee steht mit Zündkerze ausschließlich ein 272 PS starker 3,2-Liter V6 bereit. In anderen Märkten gibt es darunter den 2,4-Liter Reihenvierer mit 184 PS. Noch bestätigt Jeep keinen von beiden Benzinern für das Facelift. Konkretes verrät man erst bei der Präsentation auf der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit im Januar. Unsere Vermutung: Ein Benziner-Aggregat muss gehen. Mindestens. Der für den Wrangler angekündigte 2,0-Liter-Vierzylinder Turbo mit 270 PS könnte den 3,2-Liter-Sechszylinder ersetzen. Ein kleiner Mild-Hybrid-Motor (48 V Bordnetz) als Top-Aggregat im Cherokee? Das kann sich Jeep nicht in jedem Markt erlauben. Die Traditionalisten im Heimatmarkt USA könnte man mit einer darüber positionierten 3,6-Liter Variante des V6-Pentastar zufriedenstellen. Falls ihnen die Rückkehr zur gewohnten Formensprache nicht reichen sollte. |