Klassiker auf Bestellung: FCA Heritage findet, restauriert und verkauft Oldtimer von Alfa, Lancia, Fiat und Abarth. Zum Start sind fünf Modelle von 1959 bis 1991 im Angebot.
Turin – Autobauer sind stolz auf ihre Geschichte. Denn alte Erfolge helfen beim Verkauf von neuen Autos. Klassik-Abteilungen legen alte Teile neu auf, warten, reparieren und restaurieren Autos. Ein noch relativ neuer Trend: Einige Hersteller bieten vollständige Klassiker in perfektem Zustand zum Kauf an. Dazu gehört nun Fiat Chrysler. FCA Heritage kümmert sich um alte Autos aus Italien. Auf der Oldtimermesse Retromobile in Paris stellte das Unternehmen das „Reloaded by Creators“ Programm vor. FCA Heritage beschafft, restauriert und verkauft Oldtimer der Marken Alfa Romeo, Lancia, Fiat und Abarth. Es geht allerdings nicht um eine Kleinserie von restaurierten Oldtimern wie bei der Heritage-Abteilung von Jaguar Land Rover. Man wolle sich auf ein paar „sorgfältig ausgewählte klassische Fahrzeuge“ beschränken. Den Anfang machen fünf Autos aus den Baujahren 1959 bis 1991. Lancia Appia Coupé von 1959Der Lancia Appia war ursprünglich eine viertürige Limousine ohne B-Säule. Einige Karosseriebauer wie Vignale, Ghia Aigle und Zagato bauten den Appia zum Zweitürer, Kombi oder Cabrio um. 1957 zeigte Pininfarina ein Appia Coupé auf dem Autosalon in Genf. Bis 1963 entstanden insgesamt 1.087 Autos mit dieser Karosserie. Eines davon hat FCA Heritage neu aufgebaut. Das Modell stammt aus der zweiten Appia-Serie (ab 1955) und wurde am 16. April 1959 gebaut. Unter seiner Haube steckt der originale 1,1-Liter-V4-Benziner mit 53 PS. Charakteristisch für den Appia: Die V-förmige C-Säule. Lancia Fulvia Coupé Montecarlo von 1973 Mit einem „Montecarlo“ Sondermodell für den Fulvia feierte Lancia den Sieg bei der 1972er Ausgabe der gleichnamigen Rallye. Unterschiede zur Serie: mattschwarze Farbe auf Haube, Dach und Heckdeckel, andere Radläufe hinten sowie spezielle Plaketten.
Das Heritage-Auto stammt aus der zweiten Fulvia-Serie (ab 1969). Er wurde am 19. April 1974 mit einem 90 PS starken 1,3-Liter-Vierzylinder an einen Lancia-Händler in Neapel ausgeliefert. Seine Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h. Pininfarina Spidereuropa von 1981 Eigentlich startete der Pininfarina erst 1982. Doch FCA Heritage fand eines der ersten Exemplare mit einem Chassis von 1981 und 10.000 Kilometern auf dem Tacho. Damit sei er gerade einmal eingefahren, finden die Restaurateure. Spätere Modelle waren mit einem Katalysator ausgerüstet und dadurch etwas schwächer. Dieses Auto gehört nicht dazu. Alfa Romeo ES 30 SZ von 1989 Die Technik des SZ stammt vom Alfa Romeo 75. Zagato übernahm die Fertigung von insgesamt 1.000 Exemplaren. Seinerzeit kostete das Auto 100 Millionen Lire – heute etwa 51.650 Euro, zuzüglich Inflation. FCA Heritage hat eines der ersten Exemplare restauriert. Ab 1989 diente es als Test- und Experimentfahrzeug. Einige Unterschiede zum Serienauto zeichnen ihn als Prototyp aus. Alfa Romeo Spider von 1991 Premiere auf der Retromobile in ParisEinige dieser Autos stellt der Konzern derzeit auf der Retromobile aus. Neben Appia, SZ und Fulvia parken derzeit Fiat Dino 2400 Coupé mit Ferrari-V6 und ein Abarth 2400 Coupé aus dem Besitz von Carlo Abarth. Bei so viel klassischem Blech möchte man Neuwagen auf dem gleichen Messestand fast verzeihen. Mit dem Verkauf durchrestaurierter Klassiker will FCA Heritage sich selbst vergrößern. Der Gewinn fließt in die Erweiterung der eigenen Oldtimersammlung. Ein guter Zweck. Denn neben den fünf Autos gibt es viele erhaltenswerte Fahrzeuge der italienischen Marken. |
