Ausblick: Mercedes' SUV-Pläne - Neue Sterne im Gelände

Von MOTOR-TALK Reporter Michael Specht

Stuttgart - Unter den deutschen Premiummarken hat Mercedes mit dem G-Modell (seit 1979) die längste Geländewagen-Tradition, und hatte 1997 zuerst ein SUV. Eigens für die M-Klasse wurde im amerikanischen Tuscaloosa/Alabama ein sogar neues Werk errichtet. Mangelnden Pioniergeist kann man dem Stuttgarter Autobauer also nicht vorwerfen.

Lifestyle war für Mercedes lange kein Thema

Doch beim Thema Lifestyle ließ man sich vom Erzrivalen BMW überholen. Die Münchener erkannten früh den Trend zu kompakteren SUV (X3 und X1) und kreierten mit dem viertürigen SUV-Coupé X6 zudem eine Art neue Fahrzeuggattung.

Wie richtig man damit lag, zeigen die Verkaufserfolge des anfänglich in der Öffentlichkeit stark kritisierten X6. Im besten Jahr 2010 konnte BMW weltweit mehr als 40.000 Einheiten absetzen. Der X6 übertraf selbst die internen Prognosen deutlich. Sehr zum Missfallen der schwäbischen Konkurrenz, die nichts entgegensetzen konnte.

So könnte das Mercedes ML-Coupé aussehen Quelle: Schulte-Design Damit nicht genug: Dieses Jahr schickt BMW bereits die zweite Generation des X6 an den Start, und mit dem X4 gleich noch kleinere Ausgabe hinterher.

Die M-Klasse bekommt einen schrägen Bruder

Mercedes kontert zunächst mit einem "Coupé" der M-Klasse. Eine seriennahe Studie des intern C 166 genannten Modells steht im April auf der Messe in Peking. Die Studie soll einen deutlichen Hinweis auf die zukünftige Designlinie kommender Mercedes-SUV geben. Der Verkaufsstart des MLC ist für Anfang 2015 vorgesehen.

Auf GLK folgt 2016 der GLC

BMWs X4 wollen die Stuttgarter in zwei Jahren mit dem GLK Coupé (Baureihenbezeichnung C 256) begegnen, das man uns offiziell jedoch noch nicht bestätigen mochte. Im Gespräch ist analog zur Nomenklatur der M-Klasse auch die Bezeichnung GLC. Das Coupé leitet sich technisch vom nächsten GLK (X 256) ab, der wiederum auf Basis der jüngst eingeführten C-Klasse (W 205) steht.

So sieht unser Grafiker das GLK-Coupé Quelle: Schulte-Design Damit wird auch der GLK erstmals über eine Luftfederung verfügen, ein Novum in dieser Klasse. Im Design fährt Mercedes eine deutlich weichere Linie. Das kantige Profil des Vorgängers ist Geschichte. Der GLK wird voraussichtlich nicht mehr in Bremen gefertigt, sondern ebenfalls in Tuscaloosa vom Band rollen.

GLA steht in den Startlöchern

Gegen den BMW X1 und Audi Q3 positioniert Mercedes bereits im März den GLA (X 156). Der auf der Frontantriebsarchitektur (MFA) basierende Crossover dürfte sich ähnlich gut verkaufen wie die A-Klasse, zumal er in Sachen Funktionalität das bessere Alltags-Package bietet als das fünftürige Kompaktmodell. AMG wird den GLA ab Juli in einer 360 PS starken Version anbieten und leistungsmäßig den Wettbewerb weit hinter sich lassen.

Geht das G-Modell wirklich in Rente?

Kantiger Klassiker: Geht die G-Klasse bald in Rente? Quelle: Daimler Derzeit verdichten sich Gerüchte, Mercedes plane eine Neuauflage seines Urgesteins G-Modell. Angeblich sollen dabei Leiterrahmen und Starrachsen wegfallen, und der neue G sich das Chassis mit der nächsten M-/GL-Klasse teilen. Drei Differenzialsperren aber wird es weiterhin geben.

Ein Mercedes-Sprecher will dazu keine Stellung nehmen, betont aber, man baue das G-Modell „noch so lange weiter wie Nachfrage da ist und der Gesetzgeber solchen Fahrzeugen keinen Riegel vorschiebt“. 2013 stellten sich immerhin noch über 12.500 Käufer ein neues G-Modell in die Garage. Damit hat sich in den vergangenen fünf Jahren der Absatz dieses markanten Gefährts mehr als verdreifacht.

So könnte das Mercedes ML-Coupé aussehen