Wer falsch fährt, wird durchgerüttelt: Ein neuer Fahrbahnbelag soll auf der B29 versuchsweise Falschfahrer stoppen. Erfunden hat es ein Polizist aus Sachsen.
Lorch - Nach schweren Unfällen mit Geisterfahrern soll in Baden-Württemberg eine neue Fahrbahnmarkierung Unfälle durch Falschfahrer verhindern. Nach Angaben des Landesverkehrsministeriums ist ein bundesweit einzigartiges Pilotprojekt gestartet. Demnach sollen Falschfahrer buchstäblich wachgerüttelt und zusätzlich mit akustischen Signalen alarmiert werden. Die Markierung, die das bewerkstelligen soll, befindet sich an der Bundesstraße 29 an der Anschlussstelle Lorch/Ost in der Nähe von Stuttgart. "Es gibt viele innovative Ideen, Falschfahrer stoppen zu können, aber diese Variante erscheint vielversprechend", sagte Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). "Wir wollen sehen, ob sie sich bewährt und gegebenenfalls an weiteren Anschlussstellen zum Einsatz kommen kann." Hermann stellte die Neuerung am Samstag bei einer gemeinsamen Testfahrt mit dem Erfinder - einem Polizisten aus Sachsen - vor. Auf der B29 war im Januar das Auto einer 72 Jahre alten Falschfahrerin mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammengestoßen. Sie und der 20 Jahre alte Fahrer des anderen Autos starben. Die Markierung besteht aus mehreren Segmenten, die bei der Überfahrt aus der falschen Richtung einen Rütteleffekt bewirken und Geräusche abgeben, aber von vorschriftsmäßig in die richtige Richtung fahrenden Menschen kaum wahrgenommen werden.
Quelle: dpa |