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Polizei wünscht sich neuen Blitzmarathon - Neues Blitzlichtgewitter soll Raser abschrecken

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Beim ersten Blitzmarathon Deutschlands wurden 83.000 Knöllchen an einem Tag ausgestellt. Die Polizei wünscht sich eine baldige Wiederholung, andere halten das für Humbug.

Wenn es nach der Polizeigewerkschaft ginge, wird es auch 2014 einen bundesweiten Blitzmarathon geben Wenn es nach der Polizeigewerkschaft ginge, wird es auch 2014 einen bundesweiten Blitzmarathon geben Quelle: picture alliance / dpa

Goslar - Etwa 15.000 Beamte, mehr als 8.000 Kontrollstellen: Der Aufwand für den ersten bundesweiten Blitzmarathon im vergangenen Oktober war gewaltig. Trotzdem drängt die Polizeigewerkschaft auf eine baldige Fortsetzung der Aktion. "Je häufiger flächendeckende Tempokontrollen durchgeführt werden, desto besser", sagt der Vorsitzende Rainer Wendt im Vorfeld des 52. Verkehrsgerichtstags in Goslar (29. bis 31. Januar).

Beim ersten deutschlandweiten Blitzmarathon waren mehr als 80.000 Schnellfahrer erwischt worden. Zudem gebe es positive Erfahrungen aus Nordrhein-Westfalen, wo die Idee zum Blitzmarathon geboren und schon mehrfach in die Praxis umgesetzt wurde. "Wir wissen, dass die Aktionen auch langfristig Wirkung erzielen", sagt Wendt.

20.000 Tote wegen Raserei

Auch die Verkehrsclubs ACE und ADAC befürworten Blitzmarathons, weil derartige Tempokontrollen die Zahl der Verkehrstoten weiter senken könnten. In den vergangenen zehn Jahren seien in Deutschland mehr als 20.000 Menschen aufgrund von Raserei bei einem Unfall gestorben, sagte ein ACE-Sprecher. Die Bußgelder sollten allerdings nicht in öffentlichen Kassen verschwinden, sondern in den Ausbau der Verkehrssicherheit gesteckt werden.

Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 20.000 Menschen auf deutschen Straßen wegen überhöhter Geschwindigkeit Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 20.000 Menschen auf deutschen Straßen wegen überhöhter Geschwindigkeit Quelle: dpa/Picture Alliance Verkehrsgerichtstag-Präsident Kay Nehm ist skeptisch. Blitzmarathons sind für ihn eher "symbolische Handlungen mit begrenzter Wirkung".

Auf wenig Gegenliebe stoßen die Blitzeraktionen auch beim Automobilclub von Deutschland (AvD). "Das ist eine reine PR-Kampagne", sagt Sprecherin Cathrin von der Heide. "Wir befürworten zwar Tempokontrollen vor Schulen und Kindergärten oder an Zebrastreifen. Was ein Blitzmarathon dagegen über den Tag hinaus bringen soll, erschließt sich nicht."

Der Verkehrsclub "Mobil in Deutschland" wird noch deutlicher. "Das Ganze ist absoluter Humbug und reine Abzocke", kritisiert der Vorsitzende Michael Haberland.

Section Control als Alternative

Trotz der eigenen Skepsis mag Nehm diese Worte so nicht stehen lassen. Ein Blitzmarathon könne immerhin dazu beitragen, das Raserei-Problem ins Bewusstsein zu rücken. Dennoch sei er für eine andere Methode, um Temposünder zu stoppen, sagte der frühere Generalbundesanwalt: Die sogenannte Section Control, deren Einführung der Verkehrsgerichtstag bereits 2009 empfohlen hatte.

Anders als bei normalen Radarfallen, die nur an einem Punkt das Tempo messen, wird dabei eine längere Strecke kontrolliert und ein Durchschnittstempo ermittelt. "Ich glaube, damit erreicht man viel mehr als mit symbolischen Handlungen wie dem Blitzmarathon."

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