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Audi RS5 (2017): Motor, Marktstart, Preis - Nie mehr saugen

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Turbo statt Sauger, Drehmoment statt Drehzahl: Audi schmeißt den Hochdrehzahl-V8 aus dem Programm und ersetzt ihn durch einen V6-Biturbo – zuerst im RS5.

Audi RS5: Das Coupé bekommt einen Sechszylinder mit zwei Turboladern Audi RS5: Das Coupé bekommt einen Sechszylinder mit zwei Turboladern Quelle: sb-Medien | Guido ten Brink

Ingolstadt – Es war ja abzusehen. Große, starke Saugmotoren passen nicht zu Audis Klimazielen, nicht einmal in heißen RS-Modellen. Deshalb lief der Hochdrehzahl-V8 bei Audi gemeinsam mit dem alten RS5 aus. Der neue bekommt einen kleineren, stärkeren Antrieb: Ein V6-Benziner mit zwei Turboladern ersetzt nun den Achtzylinder.

Halb so wild, wissen Fans. Der erste RS4, das Schwesternmodell des RS5, fuhr mit sechs Zylindern. Und natürlich wird der Neue mit dem kleineren Motor nicht langsamer. Er liefert die gleiche Leistung wie sein Vorgänger, außerdem mehr Kraft. 450 PS und 600 Newtonmeter Drehmoment (1.900 bis 5.000 U/Min) pressen die beiden Lader aus dem 2,9-Liter-Block. Der V8 mit 4,2 Litern Hubraum war 170 Newtonmeter schwächer.

Audi RS5: Biturbo-Benziner mit 450 PS

Der Audi RS5 sprintet in 3,9 Sekunden auf Tempo 100 Der Audi RS5 sprintet in 3,9 Sekunden auf Tempo 100 Quelle: Audi Der Antrieb basiert auf dem Sechszylinder des Audi S5. Dort leistet er mit drei Litern Hubraum und einem Turbo 354 PS. Die Abgasseite sitzt zwischen den Zylinderköpfen. Experten sprechen von einem „heißen V“. Diese Anordnung verkürzt die Abgaswege. Dadurch baut sich der Ladedruck schneller auf. Mit einem zweiten Turbo steigt im RS5 die Leistung. Kürzere Pleuel verringern den Hubraum und verändern die Charakteristik.

Über eine abgewandelte Form des sogenannten „Miller-Brennverfahrens“ (bei Audi: „B-Zyklus“) sinkt der Verbrauch. 8,7 Liter im Normzyklus gibt Audi an. Fast zwei Liter weniger als der V8, 1,4 Liter mehr als im S5. Einen fast identischen V6-Biturbo setzt Porsche im Panamera 4S ein. Die Entwicklung der Sechszylinder liegt konzernintern bei Audi.

Im RS5 sitzt eine Achtgang-Wandlerautomatik hinter dem Motor. Sie verteilt das Moment an beide Achsen, im Normalfall 60 Prozent nach hinten. Optional installiert Audi ein Sportdifferenzial an der Hinterachse. Unter optimalen Bedingungen sprintet der RS5 in 3,9 Sekunden auf Tempo 100 – so schnell wie ein Audi RS6 (560 PS). Bei 250 km/h regelt die Elektronik ab, gegen Aufpreis bei 280.

Dicke Backen und große Rohre

Ein Blick ins Cockpit: Leder, Alcantara und ein Tacho mit Schaltblitz Ein Blick ins Cockpit: Leder, Alcantara und ein Tacho mit Schaltblitz Quelle: Audi Äußerlich plustert sich der RS5 besonders stark auf. Audi verbreitert die Radhäuser vorne und hinten um je eineinhalb Zentimeter. Vorn streckt Audi zudem die Scheinwerfergehäuse. Die Front bekommt riesige Lufteinlässe, das Heck einen Diffusor mit zwei ovalen Endrohrblenden. 19-Zöller gibt es serienmäßig, 20 Zoll gegen Aufpreis. Verglichen mit dem Vorgängermodell wird der RS5 7,4 Zentimeter länger und 60 Kilogramm leichter. Laut EU-Norm (mit Fahrer) wiegt er 1.730 Kilo. Gegen Aufpreis besteht das Dach aus Carbon.

Der RS5 liegt „deutlich“ (Audi-Pressemappe) tiefer als das Serienmodell. Gegen Aufpreis gibt es verstellbare Dämpfer, eine Keramikbremse und eine Dynamiklenkung. Den Innenraum schlägt Audi mit Leder und Alcantara aus. Das digitale Cockpit bekommt einen Schaltblitz. Optional ist der RS5 online.

Im Juni 2017 startet das RS5 Coupé in Deutschland. Der Basispreis liegt bei 80.900 Euro, also ungefähr auf dem Niveau des Vorgängers. Ein RS5 Cabriolet ist noch nicht offiziell bestätigt. Wir gehen aber fest von einer zweiten Karosserieform aus. Bald folgt der Audi RS4 mit gleichem Antrieb. Wer gar nicht auf einen Saugmotor verzichten kann, findet bei Lexus, Chevy oder Ford Alternativen. Bei Audi nur noch im R8.

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