Die Brexit-Verhandlungen ziehen sich. Verlieren die Japaner jetzt die Geduld? 19 hochrangige Manager sprachen bei Theresa May vor. Und sparten nicht an deutlichen Worten.
London – Verlieren die Japaner langsam die Geduld mit der britischen Regierung? Vertreter von 19 japanischen Unternehmen sowie der japanische Botschafter in Großbritannien, Koji Tsuruoka, trafen sich am Donnerstag mit der britischen Premierministerin Theresa May und wichtigen Ministern. Die Wirtschaftsbosse wollten ihre Sorge zum Thema Brexit ausdrücken, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Unter den Wirtschaftsvertretern waren Nissans Europachef Paul Willcox, Hondas Europachef Ian Howells und Toyotas Europa-Geschäftsführer Johan van Zyl. Gemeinsam stehen Honda, Toyota und Nissan für rund die Hälfte der britischen Automobilproduktion. Quelle: dpa/Picture Alliance Wie besorgt die Japaner um ihre Investitionen im Königreich sind, zeigt die unjapanisch offene Stellungnahme des Botschafters gegenüber Medien: Es stehe viel auf dem Spiel. Wenn es sich nicht mehr lohne, die Geschäfte in Großbritannien fortzuführen, könne dort kein Privatunternehmen seine Arbeit aufrechterhalten, sagte Tsuruoka mit Blick auf mögliche künftige Handelszölle zwischen Großbritannien und der EU. Dem Bericht zufolge versicherte die britische Regierung den Unternehmen das Ziel, einen „freien und reibungslosen“ Handel mit der Europäischen Union aufrechtzuerhalten. Handfestes habe May jedoch nicht versprechen können. Bereits vor dem Brexit-Votum der Briten hatten japanische Autobauer klar Position bezogen: „Eine Fortführung der EU-Mitgliedschaft von Großbritannien ist das Beste für unser Geschäft und unsere langfristige Wettbewerbsfähigkeit“, schrieb etwa Toyota an seine Belegschaft im Werk Burnaston. Nach den USA vereint Großbritannien die höchsten japanischen Auslands-Investitionen auf sich. Japan ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt nach den USA und China. Quelle: Automotive News Europe, Reuters |