Volvo guckt in die Zukunft. Mit der Studie 360c wollen die Schweden die Diskussion ums autonome Fahren antreiben. Das Auto soll zum Ersatz für Kurzstreckenflüge werden.
Göteborg – Volvo bringt den 360 zurück. Fans werden sich erinnern: Der Volvo 360 war in den 80er-Jahren das Topmodel der 300er-Serie. Der schwedische Kompaktwagen hatte keinen guten Start. Die Technik stammte weitgehend von DAF und war veraltet. Doch er entwickelte sich, nachdem Volvo viel investierte. Die 300er etablierten Volvo in der Kompaktklasse. Der neue 360 heißt nun 360c, und seine Technik stammt aus der Zukunft. Anders gesagt: Alles, was der 360c kann, kann er nur auf dem Papier. Er fährt vollautonom, elektrisch, fungiert als Schlafzimmer, Arbeitszimmer, Wohnzimmer und Spielzimmer. Volvo 360c: Von New York nach Washington über NachtQuelle: Volvo Volvo kann sich sogar vorstellen, dass der 360c so zur Alternative für Kurzstreckenflüge wird. Aus wirtschaftlicher Sicht keine absurde Idee. Immerhin handele es sich dabei um eine Multi-Milliarden-Dollar-Industrie, wie Volvo feststellt. Ein Markt, an dem Volvo gerne partizipieren würde. Der 360c soll die Insassen stressfreier von Tür zu Tür bringen, ohne Sicherheitskontrollen, ohne Anreise zum Flughafen, ohne Schlangestehen und mangelnde Beinfreiheit. Volvo will den 360c ganz bewusst nicht als „Technologie-Showcase“ verstehen, sondern als Diskussionsgrundlage. Entsprechend erfährt man nichts über die Technik des 360c. Doch auch gesellschaftliche Probleme wie den begrenzten Verkehrsraum, der durch diese Art von Individualverkehr kaum entlastet werden dürfte, spricht der Hersteller nicht an. Immerhin so viel lässt sich dem Pressematerial entnehmen: Volvo sieht den 360c als Alternative für Kurstreckenflüge um 300 Kilometer. Entsprechend dürfte die Reichweite sich in dieser Größenordnung bewegen. Viel Leistung braucht der 360c nicht, da starke Beschleunigung weder beim Schlafen noch beim Arbeiten gewünscht ist. Ein Decke als SicherheitsgurtQuelle: Volvo Markentypisch sorgt Volvo sich allerdings schon mal um die Sicherheit der Insassen. Also um die Position der schlafenden Passagiere und um ein Rückhaltesystem: Ein spezielles „Sicherheitslaken“ soll die gleiche Schutzwirkung entfalten wie ein Dreipunktgurt. Zudem kann der 360c mit seiner Umwelt kommunizieren. Nicht unerheblich für die nicht ganz so ferne Zukunft, in der teilautonome und autonome Autos anderen Verkehrsteilnehmern begegnen. Volvo strebt einen Standard an, der markenübergreifend funktionieren soll. Wie genau der aussieht, wird noch festzulegen sein. Der 360c soll jedenfalls über Geräusche, Farben, Anzeigen und Bewegungen seine "Intentionen" klar machen. Ganz wichtig dabei aus Volvos Sicht: Das Auto soll niemals anderen Verkehrsteilnehmern Anweisungen geben. |