Käfer cool. Noch charmanter als der Blechdachbruder kommt das Beetle Cabrio. Die Amis dürfen ihn schon genießen, zu uns kommt er im Februar. Wir fuhren das Käferchen in Kalifornien.
Von Motor-Talk-Reporter Michael Specht
Los Angeles - Während die dunkelsten Monate des Jahres beginnen, macht uns Volkswagen heiß auf den Sommer: Ein Jahr nach dem Beetle bringen die Wolfsburger das Cabrio. Zunächst in Amerika, später auch in Europa. Charme schlägt GeldCalifornia Cruising. Pacific Coast Highway Richtung Malibu. Hier gibt es gefühlt die höchste Cabriolet-Dichte der Welt. Es zeigt sich, dass offener Fahrspaß nicht unbedingt mit Geld und PS zu tun haben muss. Der sympathische Beetle verdreht den Passanten den Kopf. Sogar mehr als ein offener Rolls-Royce oder Bentley. Topless in RekordzeitViel Gehirnschmalz haben die Ingenieure in die Verdeckkonstruktion gesteckt. Es öffnet mit 9,5 Sekunden sehr schnell und liegt flacher hinter den Rücksitzen. Das sieht eleganter aus und verbessert die Sicht nach hinten. Um keinen Hintermann an der Ampel zu nerven, funktioniert die Verdeckprozedur sogar bis Tempo 50. Wie zuvor liefert Volkswagen eine Persenning aufpreisfrei mit. Man wird diese aber allenfalls bei längeren Fahrstrecken nutzen, denn das Überziehen ist umständlich. Zeitgemäße SicherheitFalls es wirklich brenzlig wird, schießen innerhalb von Millisekunden Schutzbügel hinter den Fondkopfstützen hervor. Anders als beim Vorgänger haben die Entwickler das Überrollsystem so konzipiert, dass sich jetzt die Rücksitzlehnen umklappen lassen. Das verhilft dem kleinen Kofferraum (225 Liter) zu etwas mehr Variabilität. Große Erwartungen allerdings sollten daran nicht geknüpft werden. Die Durchladeöffnung ist nur rund 60 Zentimeter breit. Windige SacheDoch kümmert das den wahren Cabriofahrer? Sobald das Dach unten ist und die ersten Meilen zurückgelegt wurden, werden solche Unzulänglichkeiten vom Winde verweht. Leider kommen neue hinzu. Es mag nach Weichei klingen, aber trotz spätsommerlicher Bedingungen und 18 Grad Celsius in Los Angeles hätte ich nie gedacht, dass es derart frisch durch den Innenraum zieht. Besonders wenn die Seitenscheiben unten sind und das Windschott (kostet unverschämte 325 Euro Aufpreis) nicht aufgestellt ist. Selbst mit Rundumschutz zieht es kalt über die Mittelkonsole Richtung Oberschenkel. Auf Dauer ist das unangenehm. Abhilfe schafft hier nur Heizung und Gebläse auf volle Pulle. Durch die Bank Turbo-DirekteinspritzerDas Beetle Cabrio fährt sich wie alle VW - einfach. Lenkung und Fahrwerk sind gut abgestimmt, vermitteln Handlichkeit und Sportlichkeit. Am meisten Spaß macht der offene Beetle mit der Top-Motorisierung. Die schöpft mit einem Abgasturbolader 200 PS aus einem Zweiliter-Benziner. In Amerika gibt es das Beetle Cabrio wahlweise mit einen Fünfzylinder-Benziner mit 170 PS. In Deutschland bietet Volkswagen schwächere Motoren an: zwei TSI mit 105 und 160 PS sowie zwei TDI mit 105 und 140 PS. 4400 Euro teurer als die LimousineWer sich mit der Grundversion 1.2 TSI und 105 PS zufrieden gibt, kann das Beetle Cabrio für 21 350 Euro fahren. Die meisten Käfer-Kunden dürften den 160-PS-TSI wählen, der mit 24 125 Euro in der Liste steht. Eine gute Empfehlung ist zweifellos der 140-PS-TDI (ab 26 100 Euro), der mit Laufruhe, gutem Durchzug und sparsamen Verbrauch (5,1 Liter auf 100 km) überzeugt. Die Schwelle von 30.000 Euro schafft das Topmodell 2.0 TSI mit DSG. FazitDas Beetle Cabrio ist ein Sympathieträger für Volkswagen. Auch wenn das Beetle Cabrio nichts mehr mit seinen Vorfahren zu tun hat.
VW Beetle Cabrio: Technische Daten
Der Einstiegsbenziner
Der meistgekaufte Diesel:
Quelle: MOTOR-TALK.de |