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Ohne Rücksicht: Nissan GT-R Egoist

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Ein Sondermodell Egoist zu nennen, ist mal was anderes. Das macht neugierig auf mehr. Nun ist der Nissan GT-R schon in der Serienversion ein ziemlich extremes Gerät. Der GT-R Egoist soll ihm nun die Krone aufsetzen.

 

Wem die 530 PS des zumindest absolut gesehen hochpreisigen Supersportwagens noch nicht ausreichen, dem macht Nissan nun, so findet Nissan jedenfalls, endlich ein angemessenes Angebot. Mehr Exklusivität als beim Nissan GT-R Egoist geht nämlich gar nicht: Der Wagen wird nur auf Bestellung angefertigt und in reiner Handarbeit montiert. Dabei sollen die zahlreichen Ausstattungs- und Designoptionen für den Innenraum dafür sorgen, dass sich kaum mal zwei der hochmotorisierten Egoisten gleichen werden.

Ganz billig ist der Spaß natürlich nicht. Andererseits will Nissan mit dem GT-R Egoist vor allem die Reichen, die das Besondere suchen, ansprechen und verspricht dafür ein Auto, das ohne jede Rücksicht auf Kosten gestaltet wurde. Diese Kundschaft kann ein Preisschild von ca. 180.000 Euro (knapp 100.000 Euro Aufpreis gegenüber der Serienversion) vermutlich nicht besonders beeindrucken. Das will Nissan dafür mit Manufakturqualität und hochwertigster Ausstattung schaffen.

Nissan GT-R: Porschekiller Made in Japan

In der 2011er Version bringt der Nissan GT-R, der die Basis für den Egoist darstellt, die beeindruckende Kraft von 530 PS auf die Straße. Erzeugt wird die Leistung von einem V6-Motor mit 3,8 Litern Hubraum, der von 2 Turboladern aufgepumpt wird. Damit erreicht das Fahrzeug in dieser Klasse durchaus konkurrenzfähige Fahrleistungen: Die 100 km/h-Marke passiert der GT-R nach 3,046 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 315 km/h. Zusätzlich zu einem verbesserten Antriebsdruck und einem verbesserten Handling verspricht Nissan gegenüber der Vorjahresversion auch niedrigere Emissionen und geringeren Verbrauch. Ins Detail geht man da nicht, aber wer 530 PS bewegen will, wird da ohnehin nicht so genau hinschauen.

Glückliche bayrische Kühe

Aber darum geht es ja eigentlich gar nicht. Im Gegenteil: Der Nissan GT-R Egoist soll ein rollendes Wohnzimmer sein, in dem sich der Salonlöwe von der Tapete bis zum Aschenbecherdeckel nach seinem Geschmack einrichten können soll. Um das zu erreichen, wird das Cockpit zuerst mal mit hochwertigstem Leder des deutschen Spezialisten Seton ausgeschlagen. Dabei wird so wenig Cockpit wie möglich ausgelassen, auch nicht der Unterbau der Sitze, die Gurtschlösser oder die Mittelkonsoleneinfassung. Nicht mal die Innenseiten der Getränkehalter. Kontrastiert wird das Leder mit teilweise gesteppten Nähten.

Wert legt Nissan auf die Feststellung, dass für die Lederveredelung des GTR-Egoist eine spezielle Rasse von Rindern 18 Monate auf überwachten Weiden in Bayern grast. Dabei wird u.a. darauf geachtet, dass die Tiere sich möglichst nicht verletzen und nicht von Insekten gebissen werden. Das gelingt angeblich durch spezielles Futter. 15 Häute solcher extrem verwöhnten Rinder benötigt der Lederspezialist dann, um die Einbauten des egoistischen Innenraums binnen zwei Monaten komplett mit Leder zu veredeln.

Dieser Arbeitsgang findet in Deutschland statt. Die Teile werden dann nach Japan verschifft und dort in einem speziellen Studio per Hand binnen drei Stunden in das vorbereitete Auto verbaut.

Wählen können die Kunden aus 20 unterschiedlich eingefärbten Ledersorten, wobei auch Mehrfarb-Kombinationen möglich sind. Darauf werden dann auch andere Komponenten wie etwa die Farbe der Teppiche abgestimmt. Insgesamt kommen so 84 unterschiedliche Farbkombinationen zustande. Dazu gesellen sich noch einige Wildledervarianten.

Handgemalte Emblems

Ein weiteres Beispiel für die enorme Detailversessenheit, die Nissan beim GT-R Egoist auffährt, ist das Lenkrademblem. Nach einer überlieferten japanischen Methode wird es in Handarbeit in einem dreitägigen Lackierprozess gefertigt. Jedes Emblem ist dadurch ein Einzelstück. Vergleichsweise unspektakuläre weitere Bestandteile des Egoist-Pakets sind geschmiedete Sechsspeichenräder, ein Heckspoiler aus Kohlefaser und eine nur für das Sondermodell reservierte Außenfarbe namens Ultimate Opal White. Auch ein genau auf den Kunden angepasstes Soundsystem ist im Preis enthalten.

Nach außen will der Wagen dagegen nicht mehr auffallen als ein Serien-GT-R. Exklusive Kunden schätzten das Understatement, ist man bei Nissan überzeugt. Nun ja. Understatement hätte diesem Wagen bisher keiner unterstellt. Dieser Realität gewordenen Playstation- Fantasie, wie auto motor und sport kürzlich treffend charakterisierte.

(bmt)

 

Quelle: MOTOR-TALK

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