Oliver Blume lenkt künftig die Geschicke bei Porsche. Der frühere Produktionsvorstand übernimmt das Amt von Matthias Müller. Der war am Freitag nach Wolfsburg gewechselt.
Quelle: picture alliance / dpa Stuttgart - Porsche wird künftig von seinem bisherigen Produktionsvorstand Oliver Blume gesteuert. Der Aufsichtsrat der VW-Tochter berief den 47-Jährigen am Mittwoch zum neuen Vorstandsvorsitzenden, wie der Autohersteller mitteilte. Damit folgt Blume auf Matthias Müller, der vergangene Woche als Folge des Dieselskandals an die Spitze des Volkswagen-Konzerns gerückt war. Quelle: picture alliance / dpa Der gebürtige Braunschweiger ist schon seit gut zwei Jahrzehnten im VW-Konzern tätig, unter anderem bei Audi und Seat. 2013 kam er als Produktionsvorstand zu Porsche. Seit 2010 hat die VW-Tochter Umsatz, Absatz und Mitarbeiterzahlen fast verdoppelt. Im Vergleich zum VW-Riesenreich mit seinen 600.000 Beschäftigten, ist Porsche eine eher kleine Tochter (25.000 Mitarbeiter). Die Rendite beim Sport- und Geländewagenhersteller ist dafür hoch. 2014 strich Porsche einen Gewinn von 2,2 Milliarden Euro ein. Vom Dieselskandal ist Porsche nach Firmenangaben bisher unberührt. Der Hersteller hat die vom Skandal betroffenen eher kleinen Motoren nicht im Programm. Porsche setzt vor allem auf Benziner. Beteiligung von Hatz im Abgas-Skandal noch ungeklärtIm Porsche-Vorstand kam es außerdem zu einem weiteren Personalwechsel: Neuer Vertriebsvorstand ist der bisherige USA-Chef von Porsche, Detlev von Platen (51). Er folgt zum 1. November auf Bernhard Maier, den künftigen Skoda-Chef. Wer Blume als Produktionschef beerbt, ist noch unklar. Zudem war aus Unternehmenskreisen zu erfahren, dass Entwicklungsvorstand Wolfgang Hatz weiter beurlaubt bleibt. Seine Rolle beim Mutterkonzern VW mit Blick auf den Dieselskandal soll geklärt werden. Hatz war von 2007 bis 2011 als Generalbevollmächtigter in der VW-Entwicklungsabteilung tätig. Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück zeigte sich erfreut über den neuen Firmenchef Blume, einen "hundertprozentigen Porscheaner". Hück räumte ein, den bisherigen steilen Wachstumspfad könne man nicht fortsetzen. Künftig gehe es eher darum, das Wachstum zu konsolidieren und die Geschäfte und Mitarbeiterzahl auf hohem Niveau zu halten. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht |