Kaum hat Opel es in die Gewinnzone geschafft, könnte der Hersteller schon wieder ins Minus rutschen. Der britische Markt macht wegen des Brexit großen Ärger.
Detroit/Rüsselsheim - Gerade erst hat Opel die Gewinnschwelle erreicht, da droht schon wieder Ungemach. Im dritten Quartal des Jahres bereitet vor allem der stärkste Einzelmarkt Großbritannien Sorgen. Das seit der Brexit-Entscheidung deutlich abgewertete britische Pfund hat die Gewinne belastet. Weil Opel in Euro abrechnet, mussten die Rüsselsheimer Währungsverluste bei jedem Verkauf verkraften. Im Juli hatte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann die Brexit-Risiken allein für dieses Jahr auf rund 363 Millionen Euro beziffert. Opel könnte daher die gerade erst im Vorquartal mühsam erreichte Gewinnzone schon wieder verlassen. Im zweiten Quartal 2016 hatte die Europatochter des US-Konzerns General Motors einen operativen Gewinn von 137 Millionen Dollar (124 Mio Euro) in Detroit abgeliefert. Für das erste Halbjahr ergab sich daraus ein Gewinn von 131 Millionen Dollar (119 Mio Euro). Nach einer jahrelangen harten Sanierung sollte Opel mit der britischen Schwestermarke Vauxhall in 2016 eigentlich den ersten Jahresgewinn seit 1999 erreichen. Nach Zahlen des europäischen Herstellerverbandes ACEA hat Opel/Vauxhall in den ersten neun Monaten des Jahres in Europa (EU und EFTA) knapp 776 000 Personenwagen verkauft. Das waren 6,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und lag etwas unter dem Markt, der im Schnitt ein Plus von 7,1 Prozent erreichte. Mit einem Zuwachs von 2,6 Prozent blieb der britische Gesamtmarkt deutlich hinter dem Kontinent zurück. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
Quelle: dpa |