Die Rede war von gestern, dann spekulierte man auf heute, doch auch daraus wird nun nichts. Diesmal sind es vor allem die Bedenken der EU-Kommission, die für die Verzögerung verantwortlich sind.
Es war für diese Woche fest geplant: der Vertrag zwischen dem bisherigen Mutterkonzern General Motors, dem kanadisch-österreichischen Zulieferer Magna und der russischen Sberbank sollte endlich unterschrieben werden. Nun heißt es, dass die Unterzeichnung auf kommende Woche verschoben wird, vermutlich auf Dienstag oder Mittwoch, berichtet die Onlineausgabe von Die Welt und beruft sich dabei auf Verhandlungsteilnehmer. Grund: Man wolle zunächst die Reaktion der EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes abwarten. In Brüssel wird aktuell überprüft, ob beim Verkauf und bei den Staatshilfen auch die EU-Wettbewerbsregeln eingehalten werden. Die anderen Opel-produzierenden Länder befürchten eine Bevorzugung Deutschlands bei der Sicherung von Arbeitsplätzen bei Opel. Die Stellungnahme von Neelie Kroes steht noch aus.
Weiterer Grund für die erneute Verzögerung seien auch die immer noch nicht abgeschlossenen Verhandlungen sowohl über die politischen als auch über die regulatorischen Aspekte der gesamten Transaktion. Weder General Motors noch Magna äußerten sich bisher zur Situation. Bereits seit Anfang Oktober ist die Rede vom baldigen Vertragsabschluss, doch auch die Verhandlungen über Entlassungen und Werksschließungen in den Opel-produzierenden Ländern sind noch längst nicht beendet, zumal auch die Frage, wie die Staatshilfen in Höhe von insgesamt 4,5 Milliarden Euro auf die einzelnen Länder mit Opel-Standorten verteilt werden, noch nicht geklärt ist. Bislang hat allerdings auch nur Deutschland eine feste Zusage zur Leistung der Staatshilfe gegeben. Die anderen Opel-Länder halten sich bislang bedeckt.
Von Tom Kedor
Quelle: MOTOR-TALK