Einem Medienbericht zufolge streicht PSA Peugeot Citroën rund 150 Jobs in seiner Deutschland-Zentrale. Der Händlerverband kritisiert: Es fehle eine Vertriebsstrategie.
Köln – Bei Peugeot und Citroën lautet das Motto: Gesundschrumpfen. Erst besetzte der französische PSA-Konzern seine Führungsebene in Deutschland neu. Jetzt will PSA, einem Bericht der „Automobilwoche“ zufolge, 150 Stellen in der Kölner Zentrale streichen. Aktuell gibt es dort 427 Arbeitsplätze. Ein PSA-Sprecher sagte der Fachzeitschrift: Das Netz von Peugeot, Citroën und DS sei in Deutschland auf 185.000 Autos im Jahr ausgelegt, sowie auf einen Marktanteil von 5,5 Prozent. Im Jahr 2014 verkauften die drei Marken aber nur 106.000 Pkw und erreichten gemeinsam einen Marktanteil von 3,5 Prozent. Daher gebe es in der Verwaltung viel Spielraum für mehr Effizienz. Händler: PSA bevorzugt ChinaEs gebe Händler, die von sieben verschiedenen Mitarbeitern der Zentrale betreut werden, zitiert die Automobilwoche den Sprecher. Die Verwaltung müsse „schlanker und agiler agieren“ und werde auch Aufgabenbereiche auslagern. Das Kerngeschäft sei „der Vertrieb von Neufahrzeugen und Ersatzteilen". Albert Schwinn, Präsident des deutschen Peugeot-Händlerverbandes (VPPD), sieht mögliche Überkapazitäten in der Kölner Zentrale nicht als Kernproblem von PSA Deutschland. In Paris scheine man sich vielmehr vom deutschen Markt ab- und China zuzuwenden, zitiert das Fachblatt den Händlervertreter. Der Markt sei schwierig und wettbewerbsintensiv. Deshalb brauche PSA in Deutschland eine klare Vertriebsstrategie und mehr Mittel. Die unterstellte Hinwendung nach China kann nicht überraschen, denn nichts anderes hatte PSA-Chef Carlos Tavares vor einem Jahr angekündigt. Aus seiner Agenda: Investitionen in China, Indien, Thailand oder Südamerika. Die großen Wachstumschancen sieht die PSA-Spitze offenbar außerhalb Europas.
Quelle: Automobilwoche |