Peugeot strafft wieder einmal die Angebotspalette einer Baureihe. Dieses Mal betroffen ist der 308, dessen Lieferprogramm für die Kunden nicht nur übersichtlicher wird, sondern auch deutlich günstiger. Erkauft wird das mit einer Entfeinerung, also weniger Serienausstattung, wobei auch der Punkt Sicherheit betroffen ist – aber nicht eindeutig. Statt bisher fünf Ausstattungslinien gibt es fortan nur noch vier. Die Palette beginnt unverändert bei "Filou", gefolgt von "Tendance". Aus "Sport" wird nun "Premium", während "Sport Plus" fortan auf den Namen des bisherigen Toplevels "Platinum" hört, das ersatzlos entfällt. Ein Preisvergleich zwischen Platinum alt und neu verbietet sich daher. Die günstigste Version, der dreitürige 308 Filou mit dem 95-PS-Benziner, ist ab sofort bereits ab 14.900 Euro zu haben, das sind deutliche 800 Euro weniger als bisher. Auch alle weiteren Motor- und Ausstattungsversionen sind günstiger als bisher, in der Linie "Tendance" sogar bis zu 1.350 Euro. So viel Preissenkung - das muss doch einen Haken haben, mag man denken? Es hat einen Haken, denn Peugeot hat - stillschweigend - auch die Ausstattung geändert. So gibt es fortan in allen Modellen nur noch ein Reifenpannenset anstelle des bisherigen Notrads. Das kann man gut, egal oder ärgerlich finden, schlimmer erscheint zunächst ein anderer Punkt: Der bisher ab der Basis serienmäßige Lenksäulen-Airbag ist abgeschafft. Er taucht nicht einmal mehr als Sonderausstattung auf. Ob dies ein klarer Rückschritt in punkto Sicherheit ist, wie man auf die Schnelle annehmen mag, kann an dieser Stelle nicht mit Sicherheit geklärt werden. Hintergrund ist offenbar, dass der Knie-Airbag für die Bewertung im EuroNCAP-Crashtest nicht mehr ausschlaggebend ist. Peugeot hatte das dortige 308-Ergebnis erst kürzlich auf das neue 2009er-Bewertungsschema übertragen lassen. Dabei wurde der Frontcrash ohne den Lenksäulen-Airbag wiederholt, wobei das gute Abschneiden erhalten blieb. Daraus folgt entweder, dass der Knie-Airbag bisher nur Kosmetik für EuroNCAP war - oder dass die beiden Tests nicht vergleichbar sind. Außerdem: Die vorderen Kopfstützen sind nicht mehr neigungsverstellbar, und die Gurtwarner für die Rücksitze (bisher Serie ab "Sport") sind abgeschafft. Der neue "Platinum" büßt gegenüber dem bisherigen "Sport Plus" das Kofferraumnetz ein. Das "Ambiente-Paket" verfügt bei konstantem Preis nicht mehr über den Parfümspender und die Leselampen hinten, beim "Komfort-Paket" entfallen die Fächer in der Kofferraumabdeckung und der Mittelarmlehne hinten sowie die Becherhalter im Fond, und der "Tendance" bekommt ein schlechteres Radio ohne AUX-IN-Eingang und mit Single-Tuner. Der Spurhalte-Assistent und das farbige Multifunktionsdisplay sind nicht mehr lieferbar. Ebenfalls neu: Den bisher ausschließlich als Dreitürer lieferbaren kleinste Diesel mit 90 PS gibt es nun nur noch als Fünftürer - und das bei einer gleichzeitigen Preissenkung um 800 Euro. Auch die Sonderausstattungen sind teilweise günstiger geworden: So kostet Xenon-Licht fortan 990 statt 1.360 Euro, das (nur im "Platinum" bestellbare) beste Navigationssystem mit Notruffunktion, Festplatte und DVD-Player namens "WIP Com 3D" 1.990 statt 2.200 Euro. Auch Lederausstattung und einige Leichtmetallräder sind günstiger geworden. Alles in allem aber ist die als Straffung verkaufte neue Preisliste ein typisches Beispiel für das, was man in der Branche Entfeinerung nennt - und auch von anderen Herstellern kennt, manchmal sogar ohne Preissenkung. Die Änderungen gelten sinngemäß, aber mit anderen Details und Preisnachlässen, auch für den 308 SW Kombi. Technisch ändert sich nichts, insbesondere erfrüllt nach wie vor nur der 140-PS-Diesel die EU5-Abgasnorm.
Quelle: Autokiste |
verfasst am 03.12.2009
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