Den neuen Phaeton hat VW auf 2020 verschoben. In Genf parkt aber ein Auto, das locker als Phaeton 2 durchgeht: VW zeigt den Phideon, eine Limousine für China.
Genf – Phideon, dieser Name klingt künstlich. VW findet darin die römische Göttin der Treue, Fides. Jeder andere denkt natürlich an den Phaeton, das Prestige-Projekt vom Ex-Patriarch Piëch. Das letzte Exemplar der ersten Baureihe hat die „Gläserne Manufaktur“ in Dresden bereits verlassen. Der Nachfolger kommt erst 2020. VW hatte die ursprünglichen Pläne verworfen und will nun ein Elektroauto bauen. VW Phideon: Ein eigener Phaeton für ChinaWichtig sind beide Autos vor allem auf dem asiatischen Markt. Der Phaeton verkaufte sich in China gut: 2011 gingen 7827 Exemplare dorthin, weniger als ein Drittel davon blieb in Deutschland. Den Phideon wird es ausschließlich in China geben. VW verspricht ein Auto für Selbstfahrer und Chauffeure, mit viel Platz im Fond. Der chinesische Partner Saic-Volkswagen habe bei der Entwicklung geholfen. Er kenne die Wünsche der potenziellen Kunden. Die wollen in der Regel keine V8- oder W12-Motoren. Die würden hineinpassen, aber China lässt sich Hubraum mit hohen Steuern bezahlen. Deswegen arbeitet im Spitzenmodell ein 3,0-Liter-Turbobenziner mit 300 PS und 440 Newtonmeter Drehmoment. Der Sechszylinder sitzt längs im Chassis und verteilt seine Kraft an alle Räder. Die Basis bildet der Längsbaukasten des Konzerns. Oberklasse-VW ohne InnovationenVW ordnet den Phideon oberhalb des chinesischen Passat (Magotan) ein. Er bekommt eine Luftfederung, fünf Fahrmodi und eine Soft-Close-Funktion für die Türen. Alle Sitze lassen sich elektrisch verstellen, kühlen oder heizen. Zudem installiert VW die üblichen Assistenten. Der Phideon hilft beim Einparken, Abstandhalten, Suprhalten oder –wechseln, vor einem Unfall und erstmals in der Nacht: Der Phideon wird der erste VW mit einem Nachtsichtgerät. Smartphones koppelt er via Apple Car Play oder Mirror Link an das Infotainment-System. VW schwärmt vom Innenraum des Phideon, zeigt ihn bisher aber nicht. Vermutlich ähnelt er dem der Studie C Coupé GTE von 2015. Sein Äußeres kündigt „stilistisch den Weg für künftige Volkswagen Toplimousinen“ an. Der Phaeton wird in vier Jahren also ähnlich aussehen. Hoffentlich gibt VW ihm mehr Technik mit auf den Weg. Denn echte Neuheiten gibt es im Phideon nicht. |
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