Wegen der mageren Auftragslage im Rüsselsheimer Entwicklungszentrum will Opel 2.000 der 7.000 Mitarbeiter an einen französischen Ingenieursdienstleister auslagern.
Rüsselsheim - Opel will bis zu 2.000 Mitarbeiter seines Rüsselsheimer Entwicklungszentrums an den französischen Ingenieursdienstleister Segula Technologies auslagern. Ziel sei eine strategische Partnerschaft mit dem Familienunternehmen, das bereits für die neue Opel-Mutter PSA tätig ist, teilte Opel am Mittwoch mit. "Wir werden den Vorschlag dieser strategischen Partnerschaft nun im Detail mit unseren Sozialpartnern diskutieren", erklärte Opel-Chef Michael Lohscheller. Zu einem konkreten Zeitplan wollte sich ein Opel-Sprecher auf Anfrage nicht äußern. In dem Entwicklungszentrum arbeiten aktuell etwa 7.000 Menschen. Die verbleibenden 5.000 Rüsselsheimer Beschäftigten wären den Angaben zufolge weiterhin für den PSA-Konzern tätig. Hintergrund der angestrebten Neuordnung ist ein deutlicher Rückgang von Aufträgen der früheren Opel-Mutter General Motors (GM) für das Entwicklungszentrum. Als die Pläne vor einigen Monaten bekannt geworden waren, hatte der Betriebsrat Bedenken geäußert: Die Arbeitnehmervertreter befürchten, dass bei einem Verkauf von Teilen des Entwicklungszentrums oder einer strategischen Partnerschaft die IG Metall und damit der Flächentarifvertrag umgangen werden könnte. Opel teilte nun mit, Segula Technologies wolle für die betroffenen Mitarbeiter den bis Juli 2023 vereinbarten Kündigungsschutz aufrechterhalten. Segula hat den Angaben zufolge derzeit 11.000 Mitarbeiter, davon 500 in Deutschland. Das Unternehmen ist auch in den Bereichen Energie, Bahn und Schifffahrt als Entwicklungs- und Ingenieurdienstleister tätig.
Quelle: dpa |