Die Polizisten stellen häufig fest, dass viele Fahrer Unfälle mit ihren Handys aufnehmen. Um das pietätlose Filmen zu stoppen, greifen sie nun selbst zur Kamera.
Quelle: picture alliance / dpa Berlin - Wenn es auf der Straße kracht und knallt sind Schaulustige nicht weit entfernt - früher genauso wie heute. Gaffen staut nicht nur den Verkehr und behindert die Rettungskräfte. Seitdem Mobiltelefone mit Kameras ausgestattet sind, wird munter geknipst und gefilmt. Die Polizei will der zunehmenden "Bilder- und Video-Manie" Einhalt gebieten und greift deshalb selbst zur Kamera. "Der Voyeurismus hat zugenommen, es gibt keinen schweren Unfall mehr, bei dem nicht gefilmt wird", sagt Hartmut Berg, Opferschützer bei der Kölner Polizei. Wer von den Beamten mit dem Handy in der Hand aufgenommen wird, muss zahlen. Nicht, weil das Gaffen verboten ist. Die Schaulustigen verstoßen schlicht gegen das Handy-Verbot am Steuer. Das kostet 60 Euro und einen Punkt im Flensburger Verkehrszentralregister. "Wenn Autofahrer von der anderen Seite extrem langsam fahren, um den Unfallort mit der Handykamera filmen zu können, dann ist eine Grenze überschritten", sagt Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger. Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen setzen künftig auch einen Sichtschutz ein. Die 2,10 Meter hohen Wände sind mit grüner Plane bespannt und sollen die neugierigen Blicke der anderen Autofahrer aussperren. Allein bei den Autobahnmeistereien in NRW sind zwölf Anhänger mit dem Sichtschutz stationiert. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
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