Porsche belebt die Tradition exklusiver Kleinserien neu. Zur IAA bringen die Zuffenhausener ein Sondermodell des 911 Carrera S, das sich optisch und technisch durchaus gelungen von der Serie unterscheidet – zu einem unglaublichen Preis. Den besonderen Charakter des 911 Sport Classic erkennt man auf den ersten Blick am neu entwickelten Doppelkuppel-Dach. Darüber hinaus verfügt der stets in "sportclassicgrau" lackierte Sportwagen über ein 44 Millimeter breiteres Heck mit vergrößerter Spurweite an der Hinterachse. Auf den Sonderstatus weisen außerdem die markante Bugverkleidung mit eigenständiger Spoilerlippe, weißlich eingefärbte Rückleuchten und nicht zuletzt der feststehende Heckspoiler hin, der starke Anleihen am legendären Entenbürzel des Carrera RS 2.7 aus dem Jahr 1973 nimmt. Kenner werden auch die spezifischen 19-Zoll-Räder mit schwarz lackiertem Felgenstern wahrnehmen. Das spezielle Interieur ist teilweise geprägt von neuen, bei Porsche zuvor noch nicht eingesetzten Materialien. Sogenanntes Flechtleder beispielsweise ist ein aus Glattlederstreifen und Garn gewobenes Material. Es kommt in den Sitzmittelbahnen der neu gestalteten adaptiven Sportsitze mit hellgrauen Kedern sowie in den Türverkleidungen zum Einsatz. Die Schalttafel inklusive zahlreicher Einsatz- und Anbauteile ist mit espressofarbenem Naturleder bezogen. Auch technisch hat Porsche noch einmal nachgelegt. Durch den Einsatz einer neu entwickelten Resonanzsauganlage mit sechs unterdruckgesteuerten Schaltklappen konnte die Kraftausbeute des Direkteinspritzer-Boxers um 23 auf 408 PS angehoben werden. Der Kraftübertragung dient ausschließlich das manuelle Sechsgang-Schaltgetriebe. Außerdem hat Porsche die Ausstattung um die Keramikbremsanlage und das PASM-Sportfahrwerk inklusive Tieferlegung um 20 Millimeter sowie mechanischer Hinterachsquersperre erweitert. Der 911 Sport Classic bringe die Gene des Elfers auf den Punkt, hat Porsche schön formuliert - und immerhin will die hauseigene Individual-Abteilung Porsche Classic das Auto nicht weniger als drei Jahre lang konzipiert haben. Auch wenn weder Turbo noch Allradantrieb noch Cabrio-Feeling an Bord sind, wird der Spaß wird nicht ganz billig sein, werden Sie denken. Nun, 201.682 Euro, um genau zu sein. Das sind ziemlich exakt 10.000 Euro mehr als für den gewiss nicht uninteressanten Carrera S - wenn man ihn denn zwei Mal ordert. So sehr man denken mag, Porsche überspanne den Bogen allmählich, dürfte das Image ausreichen, um Käufer für das auf 250 Exemplare limitierte Modell zu finden.
Quelle: Autokiste |
verfasst am 03.09.2009
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