Porsche hat heute den Verkauf des 918 Spyder gestartet. Gebaut werden soll der Supersportler mit Hybridantrieb ab Herbst 2013. Mit dem 918 Spyder wollen die Zuffenhausener ein Festival der Superlative auf die Straße bringen. Superlative, das bedeutet in dem Fall: Die Krone schwäbischer Ingenieurskunst, die Spitze der Nahrungskette auf der Autobahn und das Ende der Fahnenstange, wenn es um den Preis eines Serien-Autos geht. Das alles mit Hybridantrieb und offenem Verdeck. Der Teuerste In bester Marketing-Lyrik textet Porsche: “Der 918 Spyder kann ab sofort zum Preis von 768.026 Euro inklusive Mehrwertsteuer und länderspezifischer Ausstattung bestellt werden.“ Solche Sätze liest man landauf und landab, ob es nun um den neuen Kia Rio, BMW 5er oder Aston Martin Vantage geht. Etwas ungläubig bleibt man hier allerdings an der Zahl hängen. Ja, da steht nicht 76.800 Euro, da steht 768.026 Euro. Dafür kann man z.B. 100 Fiat Panda kaufen. Oder auch knapp 9 Porsche 911 Carrera. Oder eben einen Porsche 918 Spyder. Der Porsche 918 Spyder ist also auf jeden Fall schon mal ein exklusiver Sportwagen. Die große Kundenresonanz auf die Studie des Hybridgetriebenen Supersportwagens, die auf dem Genfer Salon gezeigt worden war, habe Porsche dazu bewogen, die Entwicklung jetzt mit Hochdruck voranzutreiben. Für Porsche ist mit dem 918 Spyder die Quadratur des Kreises gelungen: Extreme Sparsamkeit bei maximaler Fahrleistung. Quasi ein Toyota Prius und ein Lamborghini Aventador in Einem. Der Prius-Killer Das Design des Porsche 918 Spyder orientiert sich eng an der Konzeptstudie und ist nach Porsche eine Entwicklung aus dem Carrera GT sowie den Rennwagen 917 und RS Spyder. Anders als die Studie soll der Serienwagen über ein Dachsystem mit herausnehmbaren Dachhälften bestehen. Diese können im Kofferraum verstaut werden. Der Zweisitzer mit Mittelmotor baut auf einem Monocoque aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CfK) auf. Die rohe Kraft der drei Motoren wird über ein Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen an die Straße abgegeben. Der hybride Bolide verbraucht nach selbstverständlich vorläufigen Angaben im EU-Zyklus weniger als ein Fiat Panda (3l/100 km, entspricht einem CO2-Ausstoß von 70 g/km), bietet aber Power ohne Ende: Zwei Elektromotoren (je eine an Vorder- und Hinterachse) mit zusammen ca. 218 PS werden von einem 500 PS starken V8-Motor unterstützt. Die elektrische Energie wird in einer flüssigkeitsgekühlten Lithium-Ionen-Batterie gespeichert, die an einer konventionellen Haushaltssteckdose aufgeladen werden kann. Sie soll eine rein elektrische Reichweite von 25 km und eine rein elektrische Spitzengeschwindigkeit von 150 km/h ermöglichen. Für so was braucht aber niemand einen Porsche. Ein Elektroantrieb ist schließlich nicht nur in "Öko"-Autos derzeit angesagt. Vielmehr hat er eine Eigenschaft, die Sportwagenfahrer auch mögen: Drehmoment ohne Ende aus dem Stand. Damit beschleunigt der Porsche 918 Spyder binnen „höchstens 3,2 Sekunden“ auf 100 km/h. Die Spitzengeschwindigkeit soll bei über 320 km/h liegen. Limitierte Auflage Der Preis wird die Anzahl der Kaufinteressenten ohnehin einschränken. Aber gerade den Reichen und Schnellen ist es natürlich auch wichtig, ihr wertvolles Gefährt nicht dutzendfach auf jedem beliebigen Parkplatz zu sehen. Deshalb ist die Auflage auf – passend – 918 Exemplare limitiert. Die Auslieferung soll im November 2013 beginnen und sich streng an die Reigenfolge der Bestellung halten. Wer zuerst bestellt, fährt zuerst. Ab dem 18. September 2013 (9/18 in amerikanischer Datums-Schreibweise) wird die Produktion anlaufen. Porsche verspricht ein manufakturähnliches Schmieden der edlen Fahrzeuge im Zuffenhausener Stammwerk. Nun kann es natürlich die Lust am Impulskauf drastisch schmälern, sofort eine runde Dreiviertelmillion verplanen zu müssen, aber erst in über zwei Jahren auch losfahren zu dürfen. Aber dafür hat Porsche eine Lösung: Gegen einen geringen Aufpreis gibt es ein zweites Auto, und das auch noch fast sofort, ab Juni 2011. Das Beste: Nur Besteller des 918 Spyder dürfen die Sonderedition 918 Spyder des Porsche 911 bestellen, die Seriennummer der beiden Wagen ist jeweils identisch. Impulskäufer können also sofort losfahren und sich als stolze 918 Spyder-Besitzer outen. Denn Kenner werden erkennen, dass sich optische Features wie Lackierung und Applikationen des 911 Turbo S „Edition 918 Spyder“ und des 918 Spyder fast aufs Haar gleichen. Die Sonderedition basiert auf dem 911 Turbo S 530 PS, erweitert um die spezifischen Designmerkmale und eine Lederausstattung. Der Aufpreis für das Übergangsauto beträgt 173.241 Euro für das Coupé oder 184.546 Euro für das Cabrio. (sb)
Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 21.03.2011
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