Neuer Abgas-Verdacht, dieses Mal bei Porsche: Im Cayenne V6 Diesel soll eine unzulässige Software arbeiten. Das Kraftfahrtbundesamt soll das jetzt überprüfen.
Berlin/Stuttgart – So richtig kommt der VW-Konzern beim Thema Abgas nicht auf die Füße. Das Kapitel Manipulation bei Vierzylindern scheint fast ausgestanden, da geht es um die nächsten Motoren: Es gibt Probleme mit Sechs- und Achtzylindern der Tochter Audi. Zusätzlich sollen nun die V6-Diesel im Porsche Cayenne betroffen sein. Das Magazin „Spiegel“ berichtet in der aktuellen Ausgabe, das Porsche-SUV würde die vorgegebenen Grenzwerte nicht einhalten. Das sei bei Tests des TÜV Nord im Auftrag des Magazins aufgefallen. Sogenannte Aufwärmprogramme würden den Schadstoffausstoß erhöhen, sobald bestimmte Lenkwinkel oder Steigungen überschritten werden. Porsche Cayenne: Hohe Stickoxid-Emissionen festgestelltDer Spiegel schreibt, es handele sich um eine verbotene Abschalteinrichtung. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) soll die Thematik nun untersuchen. Porsche wollte dies auf Anfrage nicht kommentieren. Man sei noch nicht offiziell informiert worden, hieß es aus dem Unternehmen. Dem Spiegel sagte der Hersteller, bei selbst durchgeführten Messungen seien keine erhöhten Werte aufgefallen. Hintergrund der Untersuchungen bei Porsche sind kürzlich bekannt gewordene Unregelmäßigkeiten bei Audi. Fahrzeuge der Baureihen A7 und A8 mit V6- und V8-Dieselmotoren würden die Grenzwerte um bis zu 100 Prozent überschreiten. Audi gibt an, es handele sich um einen Fehler in der Getriebesoftware. Die würde falsche Signale an das Motorsteuergerät senden und dadurch für einen erhöhten Schadstoffausstoß sorgen. Das KBA stuft das als unzulässig ein, vorgesehen ist daher ein Rückruf für 24.000 Fahrzeuge. Die Autos bekommen ein Software-Update. Im VW-Abgas-Skandal spielen Porsche und Audi bisher eine Nebenrolle. Bei Audi waren in Deutschland bis dato nur Vierzylinder auffällig. Die übernimmt die Marke von VW. Porsche rief im Heimatmarkt nur den Macan freiwillig zurück. 33.000 Modelle seien betroffen, 26.000 wurden bereits nachgebessert. Quelle: dpa |