Leichter als ein Kleinwagen, so schnell wie ein Porsche: Der bayerische Hersteller Roding baut einen Roadster, mit dem sportliche Fahrer selbst in Monaco auffallen. Exklusivität hat ihren Preis: Einen Porsche Boxster wird man öfter sehen. Doch mit einem Auto wie dem Roding Roadster fällt man sogar in Monaco oder am Nürburgring auf. Denn fürs Erste soll es gerade mal 23 Exemplare des Sportwagens geben, der jetzt in der bayerischen Kleinstadt gleichen Namens montiert wird. Aber der offene Zweisitzer ist nicht nur exklusiver als ein Boxster. Sondern auch viel sportlicher als der Roadster aus Zuffenhausen. Wer das nötige Kleingeld von 155 000 Euro hat, zahlt da vielleicht gern den doppelten Preis. Die Macher aus Roding setzten beim Roding vor allem auf radikalen Leichtbau: Karbon und Aluminium sind nahezu die einzigen Materialien, aus denen der Roding montiert wurde. Ein aus dem Motorsport entlehntes Monocoque aus Kohlefaser und dazu Hilfsrahmen aus Leichtmetall drücken das Gewicht auf 950 Kilogramm. Selbst ein VW Up bringt mehr auf die Waage. So modern wie die Konstruktion ist das Design: Klar und kantig ist der Zweisitzer geschnitten, duckt sich flach auf die Straße und macht sich im Rückspiegel ungeheuer breit. Er funkelt aus winzigen Scheinwerfern, hat gleißende LED-Heckleuchten und zwei riesige Hutzen hinter den Insassen. Feines Leder, blankes Aluminium Trotzdem ist der Roding kein puristischer Extremist. Es gibt zwar enge Rennsitze, weil der Wagen so eine hohe Querbeschleunigung ermöglicht. Aber überall, wo man hinschaut, sieht man neben den mit Klarlack konservierten Kohlefasern vor allem feines Leder und blank poliertes Aluminium. Das überraschendste am Roding ist das Platzangebot: Mit 4,10 Metern ist er kürzer als ein VW Golf und mit 1,19 Metern niedriger als der Boxster. Trotzdem man kann bequem einsteigen und bequem rasen. Selbst der Kofferraum schluckt 330 Liter. Der Clou sind das Staufach für die herausnehmbaren Dachhälften und der eingebaute Skisack: Weil unter dem Mitteltunnel genügend Platz bleibt, ist der Roding der erste Sportwagen, mit dem man ohne Dachträger in die Winterferien fahren könnte. Die Beschleunigung tut fast weh Als wären Flieh- und Schwerkraft lästige Lügen aus dem Physikunterricht, beschleunigt der Roding brutal: in 3,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h, ein Spitzentempo von 285 km/h und Kurvengeschwindigkeiten jenseits der Vorstellunsgkraft. Und weil man für weniger Gewicht weniger Sprit braucht, ist er mit 8,2 Litern zufrieden. Im Heck steckt ein 3,0 Liter großer Sechszylinder von BMW, der beim Münchner Hersteller zum Beispiel den 3er antreibt. Im Roding kommt er auf 320 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 450 Newtonmetern. Fazit: Sportlicher als Porsche, exklusiver als Ferrari Leicht, scharf, schnell - so wird der Roding zu genau dem Sportwagen, den alle Welt von Porsche oder zumindest Lotus erwarten würde. Dass der Wagen aber nicht aus Zuffenhausen oder Hethel (Lotus), sondern aus der bayerischen Provinz kommt, ist schon eine kleine Sensation. Im Sommer soll er auf den Markt kommen.
Quelle: dpa |
verfasst am 11.05.2012
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