Form und Format bleiben, technisch passiert aber viel: Der neue Cayenne wird schneller, sparsamer und agiler. Wir waren mit einem Prototyp unterwegs.
Barcelona – Bevor er glänzen darf, muss er Staub fressen. Ende August zeigt Porsche den neuen Cayenne. Vorher muss das SUV noch die letzte Abnahme bestehen. Unter spanischer Sonne braust der einstige Umsatzkönig der Marke über Asphalt und Gelände. Dreck und Sand sammeln sich millimeterdick auf seinem schmucklosen Prototypenkleid. Mehr als eine halbe Million Cayenne verkaufte Porsche in 15 Jahren. Der Elfer nahm sich für die doppelte Menge mehr als 50 Jahre Zeit. Dass ihn manche nicht als Porsche akzeptieren, ist egal. Zumal die Entwickler hart daran arbeiten, dass sich das SUV nach einem Sportwagen aus Zuffenhausen anfühlt. Cayenne: Q7-Basis, Porsche-Entwicklung Der Cayenne hat gegenüber seinem Vorgänger einen guten Zentner abgespeckt und wird erstmals mit einer Dreikammer-Luftfederung angeboten. Deshalb ist er engagierter unterwegs als der gemütliche Riese aus Ingolstadt. Und er lässt seinen Vorgänger alt aussehen. Testleiter Haß treibt den Cayenne über die Hügel im Hinterland von Barcelona. Flott genug, um den Seitenhalt der bequemen Sitze gründlich zu testen. Nach Q7 fühlt sich in diesem Moment nichts an. Das liegt auch daran, dass der neue Cayenne viel vom Panamera übernimmt. Panamera-Motoren und Längs-Plattform Unter der Haube steckt dann aber das, was bereits den Panamera antreibt. Das Basismodell bekommt einen 3,0-Liter-Turbobenziner mit 340 PS, der Cayenne S einen 2,9-Liter-Biturbobenziner mit 440 PS. Im Cayenne Turbo arbeitet ein V8 mit vier Litern Hubraum und 550 PS. Später soll es mindestens einen Plug-in-Hybrid aus dem Panamera geben, deutet Haß an. Von Dieseln spricht er vorerst nicht. Das liegt aber nicht an der aktuellen Diskussion um den Cayenne, sondern an den wichtigsten Märkten: USA und China fordern Benziner. Deutschland wird Selbstzünder bekommen. Perspektivisch einen V8 (aus dem Panamera S Diesel) und einen noch nicht vorgestellten V6. Neuer Innenraum mit vielen BerührungspunktenWie die Motoren, kennt man das Cockpit des neuen Cayenne aus dem Panamera. Unter grauen Tarnmatten lugen digitale Instrumente und Touchscreens hervor. Sie wirken etwas rustikaler als in der Limousine. Knöpfe sind trotzdem fast vollständig verschwunden. Im nächsten Cayenne wird in erster Linie per "Touch" berührt. Haß verspricht eine vereinfachte Bedienung. Insbesondere die unterschiedlichen Offroad-Programme könne man damit einfacher abrufen, sagt der Entwickler. Er drückt sich durch ein, zwei Menüpunkte und rüstet den Cayenne so für einen Ritt ins Abseits. Wieder spritzen Steine an die Tarnung. Der Cayenne verschwindet hinter einer Wolke aus Staub, bis Haß selbst in der hermetisch angedichteten Kabine reflexartig zu Husten beginnt. Noch kann er seine schmutzigen Spielchen bedenkenlos treiben. Hauptsache, zur Premiere ist der Dreck wieder weg. Dann zeigt Porsche die neuen Lampen, die sich jetzt noch hinter großen Aufklebern verstecken. An Form und Format ändert sich wenig: „Ein Zentimeter flacher, einen Hauch breiter und fünf Zentimeter länger“, erklärt Haß. Für die Wiedererkennung. Quelle: SP-X |
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