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Zetsche und Müller wollen sich für Flüchtlinge einsetzen - Porsche und Daimler wollen Flüchtlingen Arbeitsplätze anbieten

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Das Schicksal der Flüchtlinge beschäftigt auch die Autoindustrie. Sowohl Porsche-Chef Müller als auch Daimler-Boss Zetsche möchten den Menschen mit neuen Arbeitsplätzen helfen.

Porsche-Chef Matthias Müller spricht sich gegen Fremdenfeindlichkeit aus Porsche-Chef Matthias Müller spricht sich gegen Fremdenfeindlichkeit aus Quelle: picture alliance / dpa

München/Düsseldorf - Niemand verlässt freiwillig seine Heimat, sagt Matthias Müller in einem Interview. Der Porsche-Chef wünsche jedem Menschen auf dieser Welt, dass er einmal am Tag warm essen und ruhig schlafen kann. Nach Politik und Medien äußert sich nun auch die deutsche Wirtschaft zu dem Flüchtlingsdrama in Europa. In Deutschland gebe es etwa Hunderttausende offene Stellen, sagte der Post-Vorstandsvorsitze Frank Appel. Er forderte im "Handelsblatt", den Flüchtlingen rasch Arbeitsbewilligungen auszustellen, damit Unternehmen das Potenzial der Migranten nutzen könnten.

Porsche-Boss Matthias Müller sagte der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag) auf die Frage, wie die Industrie praktisch helfen könne: "Mit neuen Arbeitsplätzen!" Müller forderte die Topmanager außerdem zu klaren Worten gegen Fremdenfeindlichkeit auf. "Es ist an der Zeit, dass Wirtschaftslenker zu bestimmten Dingen ihre Meinung sagen. Wir müssen uns Extremismus entgegenstellen und Haltung zeigen", sagte er. Die Industrie dürfe sich nicht aus Angst um den Aktienkurs oder vor persönlichen Angriffen zurückhalten. "Das darf die Wirtschaft nicht, wir sind schließlich Teil der Gesellschaft."

Daimler-Boss Dieter Zetsche kann sich vorstellen, in Flüchtlingsunterkünften für Arbeitsplätze in seinem Konzern zu werben Daimler-Boss Dieter Zetsche kann sich vorstellen, in Flüchtlingsunterkünften für Arbeitsplätze in seinem Konzern zu werben Quelle: picture alliance / dpa

Jung, gut ausgebildet, hoch motiviert

Daimler-Chef Dieter Zetsche kündigte an, unter den Flüchtlingen nach Arbeitskräften zu suchen. "Ich könnte mir vorstellen, dass wir in den Aufnahmezentren die Flüchtlinge über Möglichkeiten und Voraussetzungen informieren, in Deutschland oder bei Daimler Arbeit zu finden", sagte Zetsche der "Bild am Sonntag". "Die meisten Flüchtlinge sind jung, gut ausgebildet und hoch motiviert. Genau solche Leute suchen wir doch."

Er fügte hinzu: "Sie können uns - ähnlich wie vor Jahrzehnten die Gastarbeiter - helfen, unseren Wohlstand zu erhalten bzw. zu vermehren. Deutschland kann doch die freien Arbeitsplätze gar nicht mehr allein mit Deutschen besetzen." Im August waren 2,8 Millionen Menschen in Deutschland ohne Job. Das war zugleich die niedrigste Arbeitslosigkeit in einem August seit 1991.

"Niemand gibt freiwillig seine Heimat auf"

Porsche-Chef Müller wandte sich gegen die Unterscheidung zwischen politisch Verfolgten und Menschen, die aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland kommen. Er wünscht sich mehr Gespräche zwischen Politik und Wirtschaft, um der Flüchtlingskrise Herr zu werden.

"Wir können nicht so tun, als ginge es uns nichts an, wenn ertrunkene Kinder an die Küsten des Mittelmeeres gespült werden und verzweifelte Menschen durch Europa ziehen, auf der Suche nach einer friedlichen Zukunftsperspektive", sagte der Chef des Essener Chemiekonzerns Evonik, Klaus Engel, dem "Handelsblatt" (Montag). Der Chef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, forderte mehr Sprachunterricht für Asylbewerber. Deutschkenntnisse seien "Voraussetzung für Ausbildung und Beschäftigung".

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