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Tüftler entwickelt Straßenlaterne mit Windkraft - Probelauf auf der Nordseeinsel Juist

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Licht ins Dunkel zu bringen ist an manchen Orten gar nicht so leicht. Für solche Fälle hat ein Tüftler eine autarke Windkraft-Straßenlaterne entwickelt. Es werde Licht.

Autarke Laterne mit eigener Windkraft-Stromversorgung: Demnächst stehen die ersten Prototypen Autarke Laterne mit eigener Windkraft-Stromversorgung: Demnächst stehen die ersten Prototypen Quelle: dpa/Picture Alliance

Wahlstedt - Mit einer Ökostrom-Straßenlaterne will ein Tüftler aus Schleswig-Holstein entlegene Orte beleuchten. "Wenn wir hier oben von etwas genug haben, dann ist das Wind", sagt Lichtdesigner Peer Langemak aus Wahlstedt im Kreis Segeberg. "Seit 15 Monaten baue ich daran rum, nun funktioniert es." In den kommenden Wochen will er die ersten Anlagen zu Demonstrationszwecken aufstellen - eine davon auf der Nordseeinsel Juist.

Langemak hofft, dass seine Entwicklung für kleinere Dörfer interessant ist. Denn die Öko-Laterne mit 14-Watt-LED-Leuchten braucht keinen Anschluss an das Stromnetz. Dafür sorgen vier Akkus im Inneren des rund sechs Meter hohen Masts. Darauf dreht sich ein etwa 90 Zentimeter hoher sogenannter Savoniusrotor.

Vollgeladen reichen die Akkus für zehn Tage - auch bei Flaute. "Aber zehn Tage ohne Wind sind im Norden ja ohnehin unwahrscheinlich", sagt der Entwickler. Noch ist seine Entwicklung aber nicht auf dem Markt. Er will sie vom TÜV zertifizieren lassen.

Der Bundesverband Windenergie sieht in dem Projekt Potenzial. "Die Energiewende bedeutet eine Dezentralisierung der Stromproduktion. Die Wind-Straßenlampe ist ein schönes Beispiel, wie sich Windenergie kreativ nutzen lässt und Kommunen an der Energiewende teilnehmen", sagt Sprecher Wolfram Axthelm. "Die Entwicklung hat sicher gute Chancen, einen wichtigen Beitrag zur Beleuchtung von Straßen und Wegen gerade in ländlichen Regionen zu übernehmen." Die Straßenlampen könnten zudem für mehr Sicherheit auf Radwegen sorgen.

Es braucht nicht viel Wind

Peer Langemak mit seiner autarken Laterne Peer Langemak mit seiner autarken Laterne Quelle: dpa/Picture Alliance

Dafür muss dort nicht wirklich viel Wind wehen. "Bereits bei einer Windgeschwindigkeit von drei Metern pro Sekunde laden sich die Akkus auf", sagt Langemak. Auch mit der steifen Brise an der Küste haben die Öko-Laternen kein Problem. Dreht sich der Rotor aus Aluminium zu schnell, bremst das System automatisch ab.

Langemak glaubt, dass sich die Wind-Straßenlampe in ländlichen Regionen rechnet. "Der Stückpreis wird unter 4.000 Euro liegen", sagt der 47-Jährige. Das sei die Grenze, um günstiger zu sein als die Kosten für herkömmliche Laternen inklusive Straßenarbeiten für die Erdverkabelung.

Schleswig-Holsteins Gemeindetag-Geschäftsführer Jörg Bülow bezeichnet die Entwicklung als "interessante Idee". "Denn Straßenbeleuchtung ist für viele Kommunen im Land ein hoher Kostenfaktor", sagt er. Energetische Umrüstungen seien vielerorts Thema. Vor allem für abgelegene Orte ohne Anschluss an das Stromnetz könnten die Lampen aus seiner Sicht eine Alternative sein.

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