Honeywell, Anbieter des umstrittenen Kältemittels R1234yf, fürchtet um ein sicher geglaubtes Geschäft. Deshalb senkt der US-Konzern die Preise.
Hamburg - Das Kältemittel im Auto ist ein heißes Thema - seitdem Daimler sich nach internen Tests weigerte, die Chemikalie R1234yf in Klimaanlagen einzusetzen. Bei einem Fahrzeugbrand trat nach Angaben des Konzerns hochgiftige Flusssäure aus. Nach dem Verbot des alten, klimaschädlichen Kältemittels R134a in neu entwickelten Modellen müssen die Hersteller sich nach Alternativen umsehen. Ursprünglich hatten sie sich deshalb auf R1234yf festgelegt. Aber: Mit der öffentlichen Diskussion um das Risiko bei Fahrzeugbränden droht diese Übereinkunft zu scheitern. Schlecht ist das vor allem für den Anbieter des Mittels, den Chemiekonzern Honeywell. Der fürchtet um ein sicher geglaubtes Milliardengeschäft. Preisoffensive beim ACEAQuelle: Jim.henderson/Wiki Commons Deshalb geht der US-Konzern in die Preisoffensive: Nach Angaben von "Spiegel Online" schrieb Honeywell einen Brief an den europäischen Branchenverband ACEA, in dem eine Preissenkung von 30 Prozent für die Autohersteller in Aussicht gestellt wird. Honeywell investierte viel Geld, um die erwartete hohe Nachfrage nach R1234yf bedienen zu können. Hunderte Millionen Dollar flossen in neue Werke in den USA und Japan. Bislang hat Daimler sich als einziger Hersteller klar gegen R1234yf positioniert. Der Konzern will bis 2017 auf CO2 als Kältemittel umsteigen. Dazu will Daimler mit BMW und Volkswagen gemeinsam die Entwicklung vorantreiben. VW vermeidet bislang eine klare Position. Wie Spiegel Online im Juni berichtete, will VW das Honeywell-Produkt übergangsweise einsetzen. Der Webseite zufolge soll der Wolfsburger Konzern außerdem Bestellungen für CO2-Klimaanlagen bei Zulieferern zurückfahren. Quelle: Spiegel Online Bildnachweis: Bild 2: Jim.henderson/Wiki Commons, Creative Commons „CC0 1.0 Verzicht auf das Copyright“ |