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Neue Polizeisirene für Deutschland - Recht und Ordnung klingt künftig cooler

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Die Polizei bekommt einen neuen Sirenen-Ton. Und zwar nach amerikanischem Vorbild. Das soll Polizeikontrollen vereinfachen. Doch die Gewerkschaft plagen andere Sorgen.

Neue Sirenen für die Polizei: Der Klang wird amerikanischer, ein rotes Licht wird ergänzt Neue Sirenen für die Polizei: Der Klang wird amerikanischer, ein rotes Licht wird ergänzt Quelle: MT, © Petair - Fotolia.com

Berlin – Dieser Vorschlag sorgt für Stirnrunzeln in der Gewerkschaft der Polizei (GdP): Künftig sollen deutsche Streifenwagen so klingen wie die amerikanischen Einsatzfahrzeuge. Neben der üblichen Sirene ertönt dann bei Verfolgungen, und zwar nur dann, zusätzlich ein „Jaulen“ („Yelp“). Vordergründig soll das gemeinsam mit einem roten Licht die Verfolgten zum Anhalten bewegen. Tatsächlich werden vor allem andere Verkehrsteilnehmer sicherheitshalber abbremsen.

Falsche Prioritäten

Die Idee stößt in Polizeikreisen nicht überall auf Zustimmung. „Das brauchen wir nicht“, sagt Rüdiger Holecek auf Nachfrage von MOTOR-TALK. Der Leiter der Pressestelle der GdP schlägt völlig andere Töne an: „Wir brauchen Polizisten, keine amerikanischen Polizeisirenen.“

Das Bundesverkehrsministerium begründet den Vorschlag mit einem Sicherheitsplus für Beamte. Die Streifen müssten Fahrzeuge nicht mehr überholen, um sie anzuhalten. Die neuen Ton- und Lichtzeichen würden genügen, um sie im laufenden Verkehr zu stoppen. Holecek bezweifelt, dass die neue Sirene den Polizei-Alltag verbessert: „Das Verfahren, Autos von hinten zu stoppen, wird seit Jahren mit unseren Mitteln praktiziert.“ Ob jemand, der vor der Polizei flieht, von einem anderen Sirenenton eher zum Anhalten motiviert wird, scheint zweifelhaft.

Des Weiteren glaubt Holecek nicht an positive Reaktionen aus der Bevölkerung: „Wir sind überzeugt davon, dass der Bürger diesen Ton nicht begrüßen würde.“ Im schlimmsten Fall könne ein Fahrer die neue Sirene sogar falsch interpretieren und abrupt bremsen.

Der Bundesrat muss noch zustimmen

Trotzdem hat das Bundesverkehrsministerium die Verordnung auf den Weg gebracht. Darin heißt es, dass Blaulicht und Martinshorn sich zum Einleiten des Anhaltevorganges als ungeeignet erweisen. Der Bundesrat muss noch seine Zustimmung geben.

Eine Umfrage zu diesem Thema findet Ihr im Blog von andyrx.

 

Quelle: MOTOR-TALK

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