Neue Funkstille in der Formel 1: Rosberg freut sich -
Regelhüter der Formel 1 schränken Funkverkehr ein
verfasst am 18.09.2014Die Formel-1-Fahrer Nico Rosberg und Lewis Hamilton begrüßen den stark eingeschränkten Funkverkehr mit dem Kommandostand. Der Fahrer ist wieder mehr auf sich gestellt.
"Toto" Wolff, der Motorsportchef von Mercedes, beim Training auf dem Hockenheimring
Quelle: picture alliance / dpa
Singapur - Die neue Funkstille in der Formel 1 löst bei den Mercedes-Rivalen Nico Rosberg und Lewis Hamilton noch mehr Freude auf die finalen Duelle um den WM-Titel aus. "Jetzt ist es pures Rennfahren und das ist gut", sagte Nico Rosberg bei einem Sponsorentermin in Singapur dem britischen Sender SkySports. Der WM-Spitzenreiter betonte vor dem Nacht-Spektakel am Wochenende in dem Stadtstaat: "Wir sind nun auf uns allein gestellt, ich denke, das kann es noch um einiges interessanter machen."
Alleine und ohne Hilfe
Genau das wollten die reformfreudigen Regelhüter des Internationalen Automobilverbandes FIA erreichen, als sie die Verboten- und Erlaubt-Liste im Sinne von Artikel 20.1 der Sport-Statuten ausarbeiteten. Dort steht, dass ein Pilot den Wagen "allein und ohne Hilfe fahren muss". Das ist eine Reaktion auf den zuletzt aufkommenden Eindruck, dass die Piloten per Boxenfunk ferngesteuert werden.
Untersagt sind den Kommandoständen vor allem Angaben zum Verhalten der Wagen, dazu gehört auch das riskante Spiel mit dem Spritverbrauch. Detaillierte Informationen wie Sektorenzeiten der Konkurrenten dürfen einem Piloten ebenfalls nicht mehr - sei es via Boxenfunk oder auf anderem Wege - übermittelt werden. Insgesamt wurden 18 Punkte verboten, 14 erlaubt.
20 statt 100 Prozent Kommunikation
Bevor die Regel präzisiert wurde, war bereits von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und auch von Ferrari Kritik laut geworden. Wolff sprach von einer komplexen und kontroversen Entscheidung. Auch Rosberg konstatierte eine "massive Veränderung", allerdings eine, die dem gebürtigen Wiesbadener Spaß bereitet. "Wir waren 100 Prozent Kommunikation gewöhnt, nun sind es nur noch 20 Prozent." Seiner Meinung nach sei es "definitiv eine gute Sache".
Rivale Hamilton räumte zwar ein, dass es in mancher Hinsicht nun schwerer sei. Es ist daher "wirklich wichtig, dass wir auf der gleichen Strategie unterwegs sind", betonte der Brite vor dem Großen Preis von Singapur. Das sei in diesem Jahr nicht die ganze Zeit der Fall gewesen. |
dpanews
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