Gegen die Reformen beim ADAC regt sich interner Widerstand: Einige Regionalclubs tragen die vom Vorstand vorgeschlagene Struktur nicht mit.
München/Bochum - Der ADAC muss bei der Umsetzung der Reformen mit Widerspruch auf seiner Hauptversammlung am Samstag in Bochum rechnen. Wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet, wenden sich einflussreiche Regionalclubs gegen die Ausgestaltung der sogenannten Compliance Service GmbH, die den ADAC und seine 18 Regionalclubs kontrollieren soll. Der ADAC Nordrhein schließt laut dem Magazin aus, sich an der Gesellschaft zu beteiligen. Der sächsische ADAC-Chef Nikolaus Köhler-Totzki moniert, es handele sich um einen „Überwachungs- und Eingriffsvertrag“. „Wir müssen jetzt höllisch aufpassen, dass das Tischtuch zwischen uns nicht endgültig zerreißt“, habe er an ADAC-Präsident August Markl geschrieben. Ein ADAC-Sprecher verwies darauf, dass es im Präsidium und im Verwaltungsrat einen einstimmigen Beschluss für eine Compliance-Richtlinie und eine einheitliche Organisation gegeben habe. Es gebe aber noch eine Diskussion über die Rechtsform. Markl will den Delegierten in Bochum den Stand der Reformen erläutern. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ (Freitag) schreibt, verzögern sich diese. Die Aufspaltung in den Verein, eine Aktiengesellschaft und eine gemeinnützige Stiftung erfolge frühestens 2016. Die Umsetzung sei komplizierter als erwartet. Das Registergericht München, das über den weiteren Bestand des Vereinsstatus entscheidet, will die Reformen abwarten. Angesichts von Fälschungen beim Autopreis „Gelber Engel“ war der ADAC Anfang 2014 in eine Krise geraten. Die Reformen sollen den Club transparenter machen. |