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Reifen & Felgen News

Reifentest im Kühlschrank Nordschweden

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Wenn man bei minus 25 Grad auf einer geschlossenen und komprimierten Schneedecke nahe des Polarkreises Auto fährt und das Ganze auch noch ohne ESP, dann hat dies nicht viel mit den Situationen zu tun, die unsereins im mitteleuropäischen Straßenverkehr erwarten.

Diese Voraussetzungen sind aber gut geeignet, um Reifen auf Ihre Performance im Schnee zu testen. Genau dies hat MOTOR-TALK für Euch in Nordschweden getan, denn Bridgestone hatte in das Wintertestcenter „Arcitic Falls“ eingeladen, um zu zeigen, wie deutlich die Reifenentwicklung im Moment Fortschritte beim Thema Sicherheit macht. Um Autos, Teile und Zubehör wie Reifen zu testen, benötigen die Hersteller berechenbare klimatische Verhältnisse. Um winterrelevante Eigenschaften zu testen, geht es daher für die meisten Hersteller regelmäßig in die zuverlässig verschneiten Regionen Nordskandinaviens.

 

Prototyp mit verbesserter Performance auf Schnee

Verglichen wurde ein aktuell auf dem Markt erhältlicher Reifen mit einem Prototypen, der laut Aussage der Ingenieure sehr nah an der Serie ist und nur noch kleinere Optimierungen in Bereichen benötigt, die wir leider nicht testen konnten, nämlich zum Beispiel Nasshaftung oder Verhalten bei Trockenheit.

Aus diesem Grund fällt es natürlich schwer, ein ganzheitliches Urteil über die Eigenschaften der Reifen zu treffen, denn es gab ja nur einen ganz kleinen Einblick in die Leistungen des Reifen.

Fakt aber ist: Die Jungs (und Mädels) von Bridgestone haben einen Reifen hingestellt, der den Serienreifen deutlich überbietet, was die Performance auf Schnee angeht und es ist im Sinne der Verbraucher, also uns, zu hoffen, dass auch die anderen Eigenschaften, die vielleicht sogar etwas wichtiger sind mindestens genauso viel besser sind und nicht nur auf der berühmten „Reifenspinne“ versprochen werden.

Jetzt natürlich die Frage, wie wir zu diesem Urteil kommen. Ganz einfach: Rein ins Auto (in diesem Fall Audi A3 2.0 TDI) und testen, testen, testen. Jeden Test natürlich mit Standartreifen und Prototyp. Einige Unterschiede waren wirklich mehr als deutlich zu spüren. Ungefähr 2 Meter weniger Bremsweg bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h können einem Rentier (wahlweise auch Fahrradfahrer, Kleinkind etc.) das Leben retten und vermeiden außerdem unangenehme Kratzer auf der Motorhaube. Das gleiche gilt für Ausweichmanöver, bei denen man wesentlich weniger Untersteuern hat, sollten Bären oder so auf der Straße sein.

 

Reifen können sie bauen

Neben solchen „harten“ und messbaren Fakten spuckte aber auch das geeichte „Popometer“ ganz klare Ergebnisse aus. Auf den verschiedenen Handlingkursen in wunderbarer Kulisse konnte man schon in der ersten Runde spüren, wie sich Traktion, Grip in der Kurve und Bremsverhalten unterscheiden.

Interessant wäre es noch gewesen, die Premiumprodukte von Bridgestone mit den Billigprodukten aus zum Beispiel China zu vergleichen, um einen weiteren Beweis dafür zu haben, dass der sicherheitsbewusste Fahrer ein paar Euro mehr in gute Reifen investieren sollte, um nicht nur das Leben von Rentier, Fahrradfahrer und Co. zu schützen, sondern um einfach mit einem besseren Bauchgefühl unterwegs zu sein und zu wissen, dass man auch in Extremsituationen cool bleiben kann.

Alles in allem vor allem ein schönes Event, das leider nur einen kleinen Ausschnitt der Fähigkeiten der getesteten Reifen zeigte, jedoch genug um zu wissen, dass die Ingenieure Reifen bauen können, welche einem unter diese Bedingungen die Schweißperlen aus dem Gesicht vertreiben bevor sie einfrieren können.

(lw)

Quelle: MOTOR-TALK

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