Luft anhalten in Richmond und Camden, durchatmen in Westminster und Peckham: Die „Air Patrol“ misst die Luftverschmutzung in der Londoner Innenstadt.
London – Die Luft in London stinkt. Noch schlimmer: Sie ist schädlich. Stickoxide, Ozon und andere Schadstoffe reizen Lunge und Gesundheit. Die Stadt erhebt seit 2006 die „Congestion Charge“, eine Innenstadtmaut. Touristen und Pendler sollen auf öffentliche Verkehrsmittel und Taxis zurückgreifen. Die fahren zum Teil elektrisch. Autos mit Verbrennungsmotor bleiben am besten draußen. Tauben auf Umwelt-Patrouille durch LondonDie „Pigeon Air Patrol“, so heißen die geflügelten Umweltaktivisten, sind nur ein kleiner Teil einer großen Aktion. Drei Tage lang fliegen und messen sie. Londoner können per Twitter ihren Standort senden und Daten zur Luftqualität anfragen. Auf dem Kurznachrichtendienst und unter www.pigeonairpatrol.com werden die Ergebnisse veröffentlicht. Hinter der Aktion stehen zwei Start-up-Gründer. Romain Lacombe und David Lissmyr kämpfen mit ihrem Unternehmen „Plume Labs“ gegen Luftverschmutzung. Ihr „Plume Air Report“ veröffentlicht Details zur Luftqualität in London. Nach eigenen Angaben nutzen bereits tausende Frischluftfans ihre App. Digitale Luftverschmutzungskarte von LondonDie gesammelten Daten kann jeder einsehen. So soll eine zuverlässige und schnelle Luftverschmutzungskarte entstehen. Erst in London, dann in anderen Städten. Wissenschaftler vom Imperial College London werten die Daten aus. So wollen sie mehr über die Luftverschmutzung lernen – und sie langfristig verhindern. Die Daten könnten letztendlich für Verkehrsplaner interessant sein. Die Tauben sind seit gestern in der Luft. Am Wochenende kommen sie zurück zu ihrem Züchter. Die Gründer betonen, dass sie penibel auf die Gesundheit der Tiere achten. Die menschliche Versuchsserie („London Air Patrol“) startet im Juni 2016. |
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