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Triumph Thruxton R: Bilder, Technik und Preise - Retro-Look und endlich moderne Technik

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Triumph spendiert seinen „klassischen Motorrädern“ elektronische Fahrprogramme, schöne Optik-Kits – und endlich Dampf im Parallel-Twin. Wie bei der neuen Thruxton R.

Cooles Retro-Design mit zeitgemäßer Technik, das ist derzeit definitiv ein Trend. Triumph will mit der Thruxton R dabei mitmischen Cooles Retro-Design mit zeitgemäßer Technik, das ist derzeit definitiv ein Trend. Triumph will mit der Thruxton R dabei mitmischen Quelle: Triumph

Von Ralf Bielefeldt

Hinckley/UK - 97 PS, das klingt für ein nacktes 1200er-Sportmotorrad eher schlapp. Eine Ducati Monster leistet als 1200 R gewaltige 160 PS, das Gleiche holt die neue Yamaha MT-10 aus 1.000 Kubik. Bei der BMW R 1200 R kommen immerhin 125 PS am Hinterrad an.

All das ist sehr viel mächtiger als das, was Triumph der neuen Thruxton R ins Datenblatt schreibt. Und dennoch stiehlt die schöne Britin der Konkurrenz die Schau. Als klassische Café Racer sieht sie nicht nur zum Niederknien aus, sie macht dem Fahrer auch richtig Dampf unterm Hintern.

Der neue „High Power“-Twin im Racer-Duo Thruxton und Thruxton R ist Triumphs ganzer Stolz. Denn er übertrifft den Vorgängermotor (865 cm3) aus der fast zwölf Jahre lang gebauten 900er-Thruxton in allen Belangen: 62 Prozent mehr Drehmoment (112 Nm bei 4.950 Touren), 68 Prozent mehr Leistung (97 PS bei 6.750 Touren), aber elf Prozent weniger Verbrauch.

Retrobikes wie die Triumph Thruxton R sind nicht billig, werden aber gern gekauft: Triumphs "moderne Klassiker" verkaufen sich super Retrobikes wie die Triumph Thruxton R sind nicht billig, werden aber gern gekauft: Triumphs "moderne Klassiker" verkaufen sich super Quelle: Triumph Auch optisch wurde die neue Thruxton auf Kurs gebracht. LED-Tagfahrlicht, auf Wunsch schicke LED-Blinker, dazu feinste „Heritage“-Zutaten wie ein lackiertes Bürzel am Heck, eine hochglanzpolierte obere Gabelbrücke, ein breites Tankband aus Aluminium und am Lenkerende montierte Rückspiegel.

160 Zubehörteile im Angebot

Egal, aus welchem Blickwinkel man diese Triumph Thruxton betrachtet: Sie zählt zu den wenigen Bikes, nach denen sich fast jeder umdreht. Und verdreht so fast allen Passanten den Kopf, auch wenn diese eigentlich gar nichts mit Motorrädern am Hut haben. Der Reflex ist der Gleiche: Haben wollen!

Ein echter Hingucker. Erst recht, wenn dieses grandiose Retro-Gebilde von Halbschale montiert ist, das es gegen Aufpreis mit dem neuen „Track Racer Kit“ gibt (ab 2.250 Euro). Eine kleine, klare Scheibe, ewig lang herumgezogene Verkleidung fast bis ans Ende des Tanks. „Dolphin Fairing“ nennt sich dieses Kunstwerk von R-Halbschalenverkleidung im Englischen. Insgesamt hat Triumph für die Thruxton-Modelle 160 Teile im Zubehörangebot.

Mit ihren „Classic Bikes“ besetzt die britische Traditionsschmiede eine lukrative Marktlücke, die schon bald keine mehr sein wird: Immer mehr Modelle und Marken drängen sich dort. Das rückwärtsgewandte Äußere darf allerdings nicht täuschen. Unter dem Retro-Look der Thruxton steckt modernste Technik. Endlich, möchte man jauchzen. Triumphs Klassiker schlurften hier seit Jahren hinterher.

Elektronische Fahrmodi im Retro-Bike

Im Schwestermodell Bonneville T120 ist der neue Triumph-Motor als „High Torque“-Twin ausgelegt. Soll heißen: Er wurde auf maximales Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen optimiert. Mit 80 PS hat die „Bonnie“ 17 PS weniger Leistung, zieht aber dennoch flott genug von dannen. Der „High Power“-Antrieb der Thruxton-Modelle zeigt dagegen, neben sattem Durchzug untenrum, auch ein spürbares Plus an Drehfreude. Elektronische Fahrmodi sorgen dafür, dass die Classic Bikes ihre Leistung jederzeit angemessen auf den Asphalt übertragen.

Triumph Thruxton R: Alu, Chrom und Lack, aber keine Verkleidung: Das sieht verdammt gut aus Triumph Thruxton R: Alu, Chrom und Lack, aber keine Verkleidung: Das sieht verdammt gut aus Quelle: Triumph „Rain“ (Regen) und „Road“ (Straße) bietet auch die Bonneville, die Thruxton hat zudem einen „Sport“-Modus, in dem der Ride-by-Wire-Gasgriff direkter anspricht. ABS samt Traktionskontrolle sorgen für zeitgemäße Sicherheit. Die dicken Brembo-Bremsen lassen sich feinfühlig dosieren und bringen die Thruxton schlagartig zum Stehen, wenn es sein muss. Alles funktioniert so tadellos, wie es sich für ein Motorrad im 21. Jahrhundert gehört.

Eine Frage des Stils – und des Geldes

Bei 12.500 Euro (plus Überführungskosten) startet die Thruxton. Als technisch aufgerüstete „R“-Version (z. B. komplett einstellbares Fahrwerk) kostet sie 2.000 Euro mehr. Wer sie mit einem der „Inspiration Kits“ ordert – Track Race oder Café Racer –, legt noch einmal wenigstens 1.650 Euro drauf. Fahrer mit ernsthaften Motorsport-Ambitionen können erstmalig ein Renn-Kit ordern, das allerdings keine Straßenzulassung hat.

Triumph-Fans zahlen für all das gern: Zusammen mit den Neuheiten Bonneville T120 (ab 11.900 Euro) und Street Twin (55 PS, ab 8.900 Euro) hat die im April 2016 gestartete Thruxton das Kräfteverhältnis bei Triumph wieder klar in Richtung „Moderne Klassiker“ verschoben.

„Die Nachfrage bei uns liegt bei 2/3 zu 1/3“, sagt Andreas Päper, Triumph-Händler in Hamburg und Geschäftsführer von „Q-Bike Technik“, einer der renommiertesten Umbau-Schmieden für Triumph-Maschinen. Anders als die hochtourige Triumph Street Triple und die mächtige Reise-Enduro Tiger locken die Klassiker solvente Wiederaufsteiger.

Coole Motorräder sind wieder angesagte Accessoires. Auch als Neuware: BMW R nineT und Ducati Scrambler zum Beispiel sind feste Größen in den Top 10 der deutschen Zulassungshitliste. Die Thruxton hätte es auch verdient.

Triumph Thruxton R: Technische Daten

Motor: Paralleltwin, 8 Ventile, SOHC

Leistung: 97 PS (71 kW)

Drehmoment: 112 Nm b. 4.950 U/min

Getriebe: Sechsgang

Endantrieb: O-Ring Kette

Tank: 14,5 l

Trockengewicht: 203 kg

Radstand: 1,414 m

Sitzhöhe: 0,81 m

Verbrauch: 4,6 l/100 km

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