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In Finnland schützen leuchtende Geweihe vor Wildunfällen - Rettet das Rentier

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Mit Reflektoren ist man im Dunkeln sicherer unterwegs. Das gilt auch für Rentiere. Ein Versuch in Finnland soll die Tiere mit reflektierendem Spray vor Unfällen schützen.

Schutz vor Wildunfällen: Mit einem reflektierenden Spray wurden in Finnland testweise die Geweihe von 20 Rentieren in der Region Rovaniemi besprüht Schutz vor Wildunfällen: Mit einem reflektierenden Spray wurden in Finnland testweise die Geweihe von 20 Rentieren in der Region Rovaniemi besprüht Quelle: © Anne Ollila/Rentierzüchterverband

Rovaniemi/Finnland - Der Weihnachtsmann wohnt in Lappland, seine Rentiere können fliegen und Rudolph weist mit leuchtend roter Nase den Weg. So weit, so märchenhaft. Weil finnische Rentiere in Wirklichkeit aber nicht fliegen, sondern selbst im dünn besiedelten Lappland vors Auto laufen, hat sich Finnlands Rentierzüchterverband etwas ausgedacht.

Mit einem reflektierenden Spray haben die Züchter derzeit testweise die Geweihe von 20 Tieren in der Region Rovaniemi besprüht. Gerät das Rentier bei Dunkelheit in den Scheinwerferkegel eines Autos, leuchtet sein Geweih hell auf. So sollen Unfälle vermieden werden.

Leucht-Geweihe auch in Deutschland?

Nach Angaben des Rentierzüchterverbandes gibt es in Finnland jedes Jahr zwischen 3.000 und 5.000 Unfälle mit Rentieren. Oft enden diese für die Tiere tödlich. Sollte der Versuch mit dem speziell für Tiere entwickelten Spray positive Ergebnisse bringen, will der Verband künftig noch mehr Rentiere markieren.

Eine Idee auch für das deutsche Wild? Immerhin wird statistisch gesehen alle zweieinhalb Minuten ein großes Wildtier (Reh, Wildschwein, Rothirsch, Dammhirsch) überfahren. Allein 198.400 Rehe wurden laut Deutschem Jagdverband im vergangenen Jahr Opfer eines Verkehrsunfalls.

Zum Schutz der hiesigen Geweihträger kommt eine Markierung mit dem Spray dennoch nicht in Frage. „Das ist eine schöne Idee, aber leider nicht praxistauglich für unsere Wildtiere“, sagt Torsten Rheinwald vom Deutschen Jagdverband. Der Unterschied: In Finnland leben die Rentiere zwar frei, gehören aber zu einem Züchter und werden jedes Jahr zusammen getrieben. Sie sind an Menschen gewöhnt und in gewisser Weise domestiziert – ganz im Gegenteil zu den Tieren in deutschen Wäldern. „Ein Reh beispielsweise hat eine Fluchtdistanz von 200 Metern, da kommt man nicht ran“, so Rheinwald.

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