Wieder ein großer Rückruf in der Autoindustrie. Toyota muss erneut Millionen von Autos zurückrufen. Es gibt Probleme mit den elektrischen Fensterhebern.
Tokio/Köln - Der japanische Autoriese Toyota muss erneut massenweise Autos in die Werkstätten zurückrufen. Betroffen sind weltweit 6,5 Millionen Autos, wie der Volkswagen-Rivale am Mittwoch bekanntgab. Ursache sei ein Defekt bei einem Modul für elektrische Fensterheber. So seien in Europa 1,2 Millionen Autos betroffen, in den USA 2,7 Millionen und in Japan 600.000. Wie viele Fahrzeuge in Deutschland zurückgerufen werden, wurde am Morgen noch ermittelt. Erst vergangenes Jahr hatte Toyota Millionen Autos wegen Problemen mit mehreren Bauteilen zurückgerufen. Betroffen von dem freiwilligen Rückruf sind in Europa die Modelle Urban Cruiser, Corolla, Auris, RAV4 und Yaris der Produktionszeiträume August 2005 bis August 2006 sowie August 2008 bis Dezember2010, wie eine Sprecherin von Toyota Deutschland in Köln sagte. Nach ihren Angaben ist es Quelle: Toyota möglich, dass an Fensterheber-Schaltern Schmiermittel nicht richtig aufgetragen wurden. Dadurch könne es dazu kommen, dass ein Schalter verhake und sich in der Folge eine Platine verforme. Mit Hilfe des Kraftfahrtbundesamtes würden nun alle Fahrzeughalter angeschrieben. Der Werkstattaufenthalt dauere rund eine Stunde. Millionen-Rückrufe häufen sichIn der Autoindustrie hatten Rückrufe zuletzt für viele Schlagzeilen gesorgt. So musste der japanische Airbag-Hersteller Takata im Frühjahr mögliche Gefahren bei insgesamt 19,2 Millionen Autos zugeben und die bis dahin größte Rückrufaktion der US-Autoindustrie einleiten. Der US-Autobauer General Motors musste wegen Problemen an Zündschlössern Millionen von Autos zurückrufen. Nach einem Millionen-Rückruf wegen rutschender Fußmatten (2009/2010) hatte Toyota eine Qualitätsoffensive gestartet. Bei Zweifeln an der Qualität will man konsequent alle betroffenen Autos zurückholen. Toyota und der Volkswagen-Konzern liefern sich ein Wettrennen um den Titel des weltgrößten Autokonzerns. Nach dem ersten Halbjahr 2015 hatte der VW-Konzern die Nase vorne - allerdings nur, wenn bei Volkswagen die schweren Nutzfahrzeuge MAN und Scania mitgerechnet werden. Damit kam Europas größter Autobauer nach den ersten sechs Monaten insgesamt auf 5,04 Millionen Fahrzeuge, Toyota auf 5,022 Millionen Fahrzeuge. Der Diesel-Skandal wird das Wachstum bei VW aber höchstwahrscheinlich verlangsamen. |